Kirchenbudget 2012 gestiegen

Das Gesamtbudget der katholischen Diözesen in Österreich ist im Jahr 2012 leicht gestiegen und betrug 537,9 Millionen Euro. Grund für die Steigerung gegenüber 2011 sind Mehreinnahmen beim Kirchenbeitrag.

2011 lagen die Einnahmen bei insgesamt 495,9 Millionen Euro. Ein weiterer Grund sind geänderte Bilanzierungsrichtlinien im Bereich der Erzdiözese Wien, wie aus der Gebarungsübersicht der römisch-katholischen Diözesen hervorgeht, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Der Großteil der Einnahmen der neun Diözesen stammt aus Kirchenbeiträgen. 2012 waren es 418,5 Millionen Euro (77,8 Prozent der Gesamteinnahmen), 2011 lagen die Kirchenbeiträge bei 399,4 Millionen Euro (80,5 Prozent der Gesamteinnahmen).

Neue Bilanzierungsrichtlinien

Trotz Steigerung bei den Kirchenbeitragseinnahmen ist dessen Anteil an den Gesamteinnahmen der Diözesen leicht zurückgegangen. Das sei vor allem darauf zurückzuführen, dass sich aufgrund geänderter Bilanzierungsrichtlinien sowohl bei den sonstigen Einnahmen als auch bei den Ausgaben Steigerungen eingetreten seien. Dies erklärte der Finanzkammerdirektor der Erzdiözese Wien, Josef Weiss, gegenüber Kathpress. Habe man früher bei einigen Positionen Einnahmen und Ausgaben saldiert, so würden diese nun gesondert ausgewiesen werden.

Opferstock

APA/Robert Jäger

Das Gesamtbudget der katholischen Diözesen ist im Jahr 2012 leicht gestiegen

Das Rückgrat für die Kirchenfinanzen bleibt weiterhin der Kirchenbeitrag, aus dem die Kernaufgaben der Kirche in den Bereichen Seelsorge, Gebäudeerhaltung, Soziales, Bildung, Kultur und Entwicklungszusammenarbeit finanziert werden. Zu den Erträgnissen kommen aus den staatlichen Leistungen zur Abgeltung von NS-Schäden 45 Millionen Euro sowie gestiegene sonstige Einnahmen in der Höhe von 74,4 Millionen Euro (2011: 52,3 Millionen Euro) hinzu.

Großteil für Personalkosten

Die Ausgaben machten laut offizieller Übersicht im Jahr 2012 533,2 Millionen Euro aus (2011: 490,6 Millionen). Diese Steigerung spiegelt auch ausgabenseitig die geänderte Wiener Bilanzierung wieder. Den größten Anteil an den Ausgaben haben die Personalkosten für die Tausenden Beschäftigten - Laien wie Priester - im kirchlichen Dienst.

Die Personalkosten belaufen sich insgesamt laut Statistik auf rund 325,6 Millionen Euro - was einem Anteil an den Gesamtausgaben der Kirche von 61 Prozent entspricht. Die Bau- und Erhaltungskosten belaufen sich demnach auf knapp 50,9 Millionen Euro - was einem Anteil von 9,6 Prozent an den Gesamtausgaben entspricht. Der Sachaufwand und sonstige Ausgaben machen 156,7 Millionen Euro aus (29,4 Prozent).

Größtes Budget für Wien

Über das größte Budget verfügte 2012 die Erzdiözese Wien mit einem Gesamtvolumen von rund 128 Millionen Euro (2011: 105 Millionen). Der Anteil des Kirchenbeitrags beläuft sich dabei auf rund 95,5 Millionen Euro (2011: 92,9 Millionen). Laut Gebarungsübersicht bilanziert die Erzdiözese Wien ausgeglichen, den größten Anteil an den Ausgaben haben auch hier mit 70,9 Millionen Euro die Personalkosten für die rund 1.600 hauptamtlichen Mitarbeiter (2011: 62,5 Millionen).

Die Zahlen der weiteren Diözesen - absteigend sortiert:

Diözese Linz:
93,1 Millionen Euro Einnahmen (2011: 89,7 Millionen), davon 81,1 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2011: 77,2 Millionen), Bilanz ausgeglichen.

Diözese Graz-Seckau:
89,1 Millionen Euro Einnahmen (2011: 84,3 Millionen), davon 62,5 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2011: 59,3 Millionen), Bilanz positiv.

Diözese St. Pölten:
54,6 Millionen Euro Einnahmen (2011: 51,5 Millionen), davon 45,5 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2011: 41,8 Millionen), Bilanz ausgeglichen.

Erzdiözese Salzburg:
48,4 Millionen Euro Einnahmen (2011: 46,1 Millionen), davon 41 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2011: 39 Millionen), Bilanz ausgeglichen.

Diözese Innsbruck:
43,6 Millionen Euro Einnahmen (2011: 40,2 Millionen), davon 30,5 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2011: 29 Millionen), Bilanz ausgeglichen.

Diözese Gurk-Klagenfurt:
32,5 Millionen Euro Einnahmen (2011: 31,8 Millionen), davon 24,6 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2011: 23,8 Millionen), Bilanz ausgeglichen.

Diözese Eisenstadt:
24,6 Millionen Euro Einnahmen (2011: 23,9 Millionen), davon 16,7 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2011: 16,2 Millionen), Bilanz leicht positiv.

Diözese Feldkirch:
24,3 Millionen Euro Einnahmen (2011: 23,2 Millionen), davon 21,1 Millionen aus dem Kirchenbeitrag (2011: 20,3 Millionen), Bilanz ausgeglichen.

religion.ORF.at/KAP

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