Schönborn von Reformen überzeugt
Das Ideal einer auf lebenslanger Treue angelegten Ehe werde die Kirche sicherlich nicht aufgeben, so der Kardinal am Donnerstagabend in der ZIB 2, zugleich stünden gerade Barmherzigkeit und Vergebung nach einem Scheitern im Zentrum des christlichen Glaubens. „Dieser Papst spricht so viel von Barmherzigkeit, dass ich mir sicher bin, dass es einen neuen Umgang mit dem Scheitern geben wird.“ Nachsatz: „Es gibt freilich keine einfachen Rezepte.“
APA/ORF/Hans Leitner
Realität des Scheiterns annehmen
Eines sei jedenfalls klar: Die Kirche müsse noch viel stärker die, in ihrer Ehe gescheiterte Menschen in den Blick nehmen und ihnen die Hand reichen. Niemand dürfe das Gefühl haben, „dass sein Weg in der Glaubensgemeinschaft der katholischen Kirche zu Ende ist, weil er gescheitert ist.“
Die mehr als 34.000 von den heimischen Katholiken beantworteten Fragebögen zur päpstlichen Umfrage zu Ehe und Familie würden von den Bischöfe bei ihrem Ad-limina-Besuch nächste Woche im Vatikan 1:1 übergeben, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Bei der vorbereitenden Bischofssynode im kommenden Herbst würden dann die weltweit eingelangten Ergebnisse der Umfrage gesichtet und ausgewertet. Dabei sei es spannend, welche Rückmeldungen es beispielsweise auch aus Lateinamerika, Afrika oder Asien geben wird, gab Schönborn zu bedenken.
Eindeutiges Votum bei Familienumfrage
Im Herbst 2015 - im Rahmen der eigentlichen Bischofssynode zum Thema - würden dann neue Wege für einen besseren und menschlicheren Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen gesucht, zeigte sich der Kardinal überzeugt.
Das Votum jener Menschen, die an der päpstlichen Familienumfrage in Österreich teilgenommen hatten, war mit 95 Prozent Befürwortern gerade in der Frage der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zu den Sakramenten von Eucharistie und Buße eindeutig.
religion.ORF.at/KAP
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(religion.ORF.at; 22.10.2013)