Burma: Überprüfung mutmaßlicher Massaker-Stätte

Nach Berichten über ein Massaker an Angehörigen der muslimischen Rohingya-Volksgruppe hat Burma einer internationalen Untersuchung zugestimmt. Mehr als 40 Menschen sollen einem Rachefeldzug zum Opfer gefallen sein.

Man werde internationalen Beobachtern erlauben, die angebliche Stätte eines Massakers an mehr als 40 Rohingya-Muslimen zu überprüfen, hieß es von einem Sprecher der Regierung am Freitag. „Sie können Fragen stellen und das Gebiet frei untersuchen.“ Gleichzeitig wies der Sprecher die Vorwürfe hinsichtlich eines Massakers erneut als falsch zurück.

Hinweise auf Massenmorde

Zuvor hatten Menschenrechtler die die Rakhine-Region im Westen des Landes besucht hatten, laut BBC von Hinweisen auf Massenmorde berichtet. Die Vereinten Nationen verwiesen auf „glaubwürdige Informationen“, die sie erhalten hätten, und forderten Burma am Donnerstag auf, Ermittlungen anzustellen.

Der amerikanischen Presseagentur Associated Press (AP) zufolge, war der Übergriff ein Vergeltungsschlag für die Entführung und Ermordung eines Polizisten durch Rohingya-Muslime. Bei dem nächtlichen Rachefeldzug sollen Messer, Stöcke und Gewehre zum Einsatz gekommen sein, wie Bewohner der Region berichteten. Die burmesische Regierung wandte sich auf der Internetseite des Informationsministeriums gegen jeden Verdacht, dass auch Frauen und Kinder bei den Angriffen ums Leben gekommen seien.

Konflikte sei 2012

Die Menschenrechtsorganisation Fortify Rights forderte unterdessen ungehinderten Zugang für unabhängige Beobachter, Journalisten und Hilfsorganisationen. Denn hunderte Menschen würden sich verstecken und bräuchten vielleicht Hilfe, so Matthew Smith von Fortify Rights.

Die Rohingya-Minderheit wird im buddhistisch dominierten Burma verfolgt - die Regierung verweigert ihr Bürgerrechte, buddhistische Mobs haben seit 2012 verstärkt Angehörige und Häuser der muslimischen Minderheit angegriffen. Mehr als 280 Menschen sind bei den Ausschreitungen bisher gestorben, nach Angaben der AP sind 250.000 Menschen auf der Flucht.

religion.ORF.at/dpa/AP

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