Wiederverheiratete: Lackner glaubt an Änderungen

Salzburgs Erzbischof Franz Lackner sieht gute Chancen für eine Weiterentwicklung des kirchlichen Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen auf der Bischofssynode zu Familie und Ehe im Herbst.

„Gerade unter diesem Papst fühle ich eine neue Freiheit, über die Grenzen des eigenen Verstehens und des eigenen Kulturkreises hinaus zu hoffen“, sagte der Bischof, der sich zur Verleihung des Palliums in Rom aufhielt, in einem Interview mit Radio Vatikan.

Den genauen Ausgang der Synode könne niemand vorhersagen, „ich könnte mir aber vorstellen, dass es zu einer Einsicht kommt, dass uns ein Weg aufgezeigt wird, den man bisher auch gehen hätte können, aber vielleicht so nicht gesehen hat.“ Positiv bewertete der Erzbischof, „dass auch einmal Leute befragt worden sind“. Bei seinem Besuch der Kongregation für die Synode habe er Unmengen an Material gesehen, das im Zuge der weltweiten Befragung zusammengekommen ist. „Dass da gar nichts geht, glaube ich einfach nicht.“

Franz Lackner

APA/Georg Hochmuth

Franz Lackner

Kapellari-Nachfolge in Rom nicht thematisiert

Lackner besuchte im Rahmen seines Romaufenthalts auch die Bischofskongregation. Die ausstehende Ernennung eines Nachfolgers für den Grazer Bischof Egon Kapellari sei dabei kein Thema gewesen, so der Erzbischof, der elf Jahre lang Weihbischof in Graz war. Er habe seine Bitte um einen „guten Bischof“ bereits beim Ad-limina-Besuch der Österreichischen Bischöfe in Rom im Jänner dem Papst gegenüber geäußert. „Ratschläge zu erteilen ist aber nicht meine Aufgabe.“

Ein „guter Bischof“ ist nach Lackners Worten auch ein „Suchender, ein Ringender, ein immer neu Aufbrechender“. Natürlich gebe es für das Bischofsamt gewisse Voraussetzung, aber „ein Bischof darf auch fallen. Mir ist hundertmal lieber eine Kirche, die ein bisschen verbeult ist, das gehört auch dazu, ohne dass man die Sünden von vornherein heiligspricht.“

religion.ORF.at/KAP

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