Polizei in Seoul im Großeinsatz für den Papst

Rund 40.000 Sicherheitskräfte sind am Samstag im Einsatz, wenn Papst Franziskus in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul einen Gottesdienst feiert. Die Polizei rechnet mit bis zu einer Million Menschen.

Auf den umliegenden Hochhäusern werden Scharfschützen postiert, wie südkoreanische Medien unter Berufung auf Polizeiquellen berichteten.

Zu der Seligsprechungsmesse für 124 koreanische Märtyrer auf dem zentralen Gwanghwamun-Platz sind 170.000 Personen zugelassen. Die Polizei rechnet aber mit bis zu einer Million Menschen.

Strenge Kontrollen für Gottesdienstbesucher

Gottesdienstbesucher müssen sich strengen Kontrollen unterziehen. Sicherheitskräfte suchen mit 300 Personenscannern nach Waffen und potenziell gefährlichen Gegenständen. Lokalen Medien zufolge warnte die Polizei, nicht mal Schirme würden durchgelassen. Die U-Bahn-Stationen im Umkreis werden vorübergehend geschlossen. Der Gwanghwamun-Platz liegt in der Nähe des Präsidentenpalastes. Er wird üblicherweise nicht für Großveranstaltungen genutzt.

Die Papst-Reise nach Südkorea:

16. August: Seligsprechungsmesse in Seoul

17. August: Abschlussmesse des Asiatischen Jugendtages in Haemi

18. August: Messe für Frieden und Versöhnung in Seoul

Die Weigerung von Papst Franziskus, gepanzerte Fahrzeuge oder schusssichere Westen zu benutzen, und seine Neigung zu einem ausgedehnten und engen Kontakt mit der Menge bereitete den Sicherheitsverantwortlichen in Südkorea bereits in der Planungsphase Sorgen. Die Zeitung „Chosun Ilbo“ zitierte einen Polizeibeamten, es sei „extrem selten“, dass ein hoher Würdenträger solche Schutzmaßnahmen ablehne. Auch dass sich der Papst drei Stunden im Freien aufhalte, sei unter Sicherheitsaspekten ungewöhnlich.

Menschenmenge rund um Papst Franziskus

APA/EPA/DANIEL DAL ZENNARO

Menschenmenge rund um Papst Franziskus

Einen ähnlichen Aufwand an Schutzvorkehrungen gab es laut koreanischen Medien zuletzt beim G20-Gipfel vor vier Jahren. Medienberichten zufolge will die koreanische Polizei Zwischenfälle wie im Mai 1984 beim ersten Besuch von Johannes Paul II. (1978-2005) vermeiden. Damals feuerte ein 23-jähriger Student mit einer Spielzeugpistole auf den Papstkonvoi. Sicherheitskräfte reagierten mit Warnschüssen; verletzt wurde niemand.

religion.ORF.at/KAP

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