Türkisches Religionsamt wird Premier unterstellt
Bisher war das Religionsamt, das die 80.000 Moscheen in der Türkei verwaltet und für eine staatstreue Auslegung des Islam zuständig ist, einem von mehreren Stellvertretern des Regierungschefs zugeordnet. Nach seinem Amtsantritt in der vergangenen Woche zog Davutoglu im Rahmen eines Neuzuschnitts der Verantwortungsbereiche im Kabinett die Aufsicht über das Religionsamt an sich.
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In der türkischen Presse wurde der Schritt als Zeichen dafür gewertet, dass die Behörde künftig besonders in der Nahost-Politik der Türkei eine größere Rolle spielen solle. Der Zeitung türkischen „Hürriyet“ zufolge deuteten politische Kreise in Ankara die Entscheidung Davutoglus für eine direkte Kontrolle über das Religionsamt als Signal einer stärkeren „Glaubensdiplomatie“ in der türkischen Außenpolitik.
„Vorbild“ für islamische Welt
Der Leiter der Behörde, Mehmet Görmez, selbst sagte türkischen Medienberichten zufolge, das Religionsamt sei mit seiner Arbeit und seinen Prinzipien ein Vorbild für die ganze islamische Welt. Das Religionsamt hatte zuletzt mit einer Konferenz in Istanbul auf sich aufmerksam gemacht, bei der es um eine Versöhnung zwischen schiitischen und sunnitischen Muslimen ging. Bei dem Treffen im Juli wandten sich die Teilnehmer mit Blick auf den Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien zudem gegen Gewalt und Terrorismus im Namen des Glaubens.
religion.ORF.at/KAP/KNA
Mehr dazu:
- Türkei: Erdogans Religionspolitik gewürdigt
(religion.ORF.at; 12.8.2014)
Link:
- Hürriyet (in türkischer Sprache)