KAICIID: Erklärung gegen religiöse Gewalt

Das in Wien beheimatete „Internationale König Abdullah-Zentrum für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog“ (KAICIID) ist im Hinblick auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aktiv geworden.

Österreich, Spanien, Saudi-Arabien und der Heilige Stuhl (das Völkerrechtssubjekt des Papstes) haben in einer gemeinsamen Erklärung jeder Gewalt mit religiösem Motiv eine entschiedene Absage erteilt. Die Erklärung vom Wochenende trägt die Unterschrift der Außenminister Sebastian Kurz (Österreich), Gonzalo de Benito Secades (Spanien), Prinz Saud al-Faisal (Saudi-Arabien) sowie von P. Miguel Angel Ayuso Guixot (Päpstlicher Rat für den Interreligiösen Dialog).

Bereits die zweite Erklärung des KAICIID

Kurz hatte vergangene Woche eine entsprechende Stellungnahme eingefordert - mehr dazu in Kurz: „Dialogzentrum soll IS-Barbarei verurteilen“. Bereits im August hatte das KAICIID eine Erklärung abgegeben, in der dargelegt wurde, dass offensichtlich sei, „dass der IS nicht im Namen des Islam spricht“.

Die verübten Gräueltaten würden vielmehr zeigen, dass die zugrundeliegende Ideologie nichts mit religiösem Glauben gemein habe. „Die Taten des IS wurden und werden von der überwältigenden Mehrheit der Muslime sowie islamischer Autoritäten angeprangert“, stellte das Dialogzentrum klar - mehr dazu in Abdullah-Zentrum: „IS spricht nicht im Namen des Islam“

Bekenntnis zu den UNO-Menschenrechten

Österreich, Spanien, Saudi-Arabien tragen gemeinsam das in Wien beheimatete KAICIID, der Heilige Stuhl hat den Status eines „Founding Observer“, also eines Beobachters, der das Zentrum aber auch mitbegründet hat. „Wir glauben an die Heiligkeit des Lebens und an die inhärente Würde der Person“, bekräftigt der jüngste Text, der sich auch ausdrücklich zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte bekennt.

Weiter heißt es in der Erklärung: „Wir verurteilen gewalttätige Konflikte in der Welt, umso mehr Gewalt, die im Namen der Religion begangen wird.(...) Wir wenden uns gegen eine Instrumentalisierung von Religion, um Krieg zu führen. Wir verurteilen entschieden den Terrorismus in allen seinen Formen und Ausprägungen. (...) Und wir verurteilen Hassrede und Extremismus, die zu Gewalt anstacheln und Vorurteile schüren“.

Die Erklärung wurde einstimmig vom Direktionsrat des KAICIID genehmigt, in dem alle Weltreligionen vertreten sind. Der vollständige Text der Erklärung mit dem Titel „In the Face of Conflict“. Abschließend heißt es: „Wir sind entschlossen, die gegenseitige Achtung und das Verständnis unter den Anhängern aller Religionen und Völkern aller Kulturen vor allem durch den Dialog zu fördern. Betrachten wir einander als Schwestern und Brüder, und schätzen wir Unterschiedlichkeit als Bereicherung statt das ‚Anderssein‘ als Bedrohung zu fürchten.“

religion.ORF.at/KAP

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