Katholischer Familienverband: Nein zu aktiver Sterbehilfe

Heftige Kritik an der Empfehlung der Bioethikkommission, in Ausnahmefällen für unheilbar Kranke die Beihilfe zum Suizid durch Ärzte und Angehörige zu erlauben, hat der Katholische Familienverband geübt.

Für Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes, ist diese Empfehlung ein absolutes Tabu: „Über Leben und Tod zu entscheiden steht uns schlicht nicht zu“, so der Familienverbands-Präsident am Freitag in einer Aussendung.

„Ärzte sind dazu da, Leiden zu lindern und nicht dazu, Patienten zu töten. Ich bin froh, dass dies auch die Ärztekammer so sieht“, betonte Trendl. Er würdigte zugleich die Stellungnahme der Ärztekammer, „die sich ihres Berufsethos erinnern und die Empfehlungen der Bioethikkommission ebenfalls ablehnen“.

Druck auf Schwerkranke könnte steigen

Mit der Empfehlung ignoriere die Bioethikkommission laut Trendl das klare „Nein zur Suizid-Assistenz“ der parlamentarischen Enquete-Kommission „Sterben in Würde“. Zu befürchten sei, dass durch die Möglichkeit eines „assistierten Suizids“ der Druck auf Schwerkranke oder Menschen mit Behinderung steigen könnte, ihre Existenzberechtigung rechtfertigen zu müssen.

Empfehlungen einer Kommission, deren Mitglieder vom Bundeskanzler ernannt werden und die per Mehrheitsbeschluss derart weitreichende Entscheidungen für die gesamte Gesellschaft trifft, sind für Trendl „fragwürdig“. „Entscheidungen mit derartig weitreichende Konsequenzen für die gesamte Gesellschaft sollten von einer unabhängigen Kommission getroffen werden“, forderte der Präsident des Katholischen Familienverbandes.

„Es muss möglich sein, dass Kranke ‚an der Hand und nicht durch die Hand eines anderen Menschen‘ sterben“, zitierte Trendl eine Aussage des früheren Wiener Erzbischofs Kardinal Franz König. Er forderte zudem Rechtsanspruch auf Palliativ- und Hospizversorgung.

religion.ORF.at/KAP

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