Musliminnen: „Werden immer mehr zur Zielscheibe“
Das Frauenministerium und Interessensvertretungen kämen ihrer Aufgabe, für Frauenrechte einzustehen und Gegenstrategien zu entwickeln, hier nicht nach, hieß es in einer Aussendung vom Sonntag.
Eine „Erweiterung des feministischen Horizonts“ wäre nötig, schrieben die Frauen des muslimischen Netzwerks, und forderten konkret die Strafbarkeit von „hate crimes“ (Hassverbrechen), eine Dokumentation rassistischer und sexistischer Übergriffe durch die Polizei, subventionierte Selbstverteidigungskurse sowie eine frauenspezifische Anlaufstelle für Betroffene.
„Werden immer mehr zur Zielscheibe“
Es handle sich derzeit nicht mehr nur um vereinzelte verbale Attacken, sondern um gezielte antimuslimische Übergriffe, die rassistische sowie sexistische Hintergründe vermuten ließen - in Form von Beschimpfungen, Bespucken, Schlagen sowie dem Herunterreißen von Kopftüchern, so Aussendung: „Durch die Hetze, die österreichische Medien sowie sogenannte Islam-und DeradikalisierungsexpertInnen gegen muslimische BürgerInnen betreiben, verstärkt sich das Feindbild, und wir werden immer mehr zur Zielscheibe.“

APA/dpa/Andreas Gebert
Frauen mit Kopftuch: Für manche offenbar ein rotes Tuch
Das Netzwerk Muslimische Zivilgesellschaft ist laut Eigendefinition „ein loser Verband von Muslimen unterschiedlicher islamischer Konfessionen und Denkschulen“. Das im Oktober des Vorjahres gegründete Netzwerk hatte sich zuletzt kritisch gegenüber dem neuen Islamgesetz und der Islamischen Galaubensgemeinschaft (IGGiÖ) geäußert - mehr dazu in Islamgesetz: Muslime kündigen Verfassungsklage an.
religion.ORF.at/APA
Mehr dazu:
- Gewalt gegen Musliminnen: Kopftuch als Zielscheibe
(religion.ORF.at; 9.12.2014)