Schweizergarde: Kein Platz für Frauen und Ausländer

Der Kommandant der vatikanischen Schweizergarde, Christoph Graf, will keine Frauen und ausländische Staatsbürger in der Schweizergarde. Die Garde würde sich eher auflösen, als einen Ausländer aufzunehmen.

Mit Blick auf eine mögliche Öffnung der Schweizergarde für andere Staatsangehörige sagte Graf, die Mitgliedschaft werde ein „Privileg“ für Schweizer bleiben: „Die Garde wird eher aufgelöst, als dass sie Ausländer aufnimmt. Dazu ist sie zu stolz“, sagte Graf in einem Interview der „Aargauer Zeitung“ (Montag) laut Kathpress.

Derzeit habe die Garde genügend Nachwuchs, da es nach der Wahl von Papst Franziskus einen regelrechten Schub gegeben habe. Schwierig sei, dass die heutige Jugend „keine große Beziehung mehr zur Kirche und zum Glauben“ habe. Beides sei für den Eintritt in die Schweizergarde jedoch unabdingbar.

Päpstin - „Wo kämen wir da hin?“

Auch für Frauen soll es, wenn es nach Graf geht, in naher Zukunft keinen Platz in der Schweizergarde geben: „Die Zeit für eine Frau in der Garde ist nicht reif“, so Graf. „Wir haben eine Tradition, die seit 500 Jahren andauert und von der wir leben“, wird der Kommandant der Schweizergarde zitiert.

Dasselbe gelte für die katholische Kirche. „Wo würde das hinführen, wenn sie jeder Modeströmung hinterherlaufen würde? Am Ende hätten wir plötzlich Bischöfinnen oder sogar eine Päpstin“, so Graf. Der 54-Jährige war erst im Februar zum Chef der 110 Mann starken päpstlichen Schutztruppe ernannt worden.

Papst inkognito

Graf zeigte sich in dem Interview beeindruckt von Papst Franziskus: „Er ist voller Elan, obwohl er ja auch schon 78 Jahre alt ist.“ Zudem trete der Papst „sehr väterlich“ auf und spreche regelmäßig auch mit Angestellten. „Franziskus ist für den Vatikan eine Revolution“, so Graf. Er sei entschlossen und entscheidungsfreudig und werde sicher „noch für einige Überraschungen gut sein“.

Laut Angaben des Kommandanten wisse man nicht immer, wo im Vatikan sich der Papst gerade befinde. Selbst dass er inkognito den Vatikan verlasse, sei „gut möglich“, allerdings sei dann die Sicherheit „diskret dabei“. Immerhin sei Franziskus bei den Sicherheitsvorkehrungen in den letzten zwei Jahren „zurückhaltender beim Bad in der Menge“ geworden, berichtete Graf: Schon mehrere Male sei es, laut Graf, zu „brenzligen“ Situationen gekommen, wie etwa beim Besuch von Flüchtlingen in Jordanien: „Plötzlich waren wir umzingelt von Menschen. Wir mussten uns mit Ellbogen aus der Menge befreien.“

religion.ORF.at/APA

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