Glaubenskongregation berät über Medjugorje

Papst Franziskus hat bestätigt, dass die vatikanische Glaubenskongregation derzeit über die angeblichen Marienerscheinungen und den Wallfahrtsbetrieb im herzegowinischen Medjugorje berät.

Die von Papst Benedikt XVI. dazu eingerichtete Kommission unter dem früheren römischen Kardinalvikar Camillo Ruini habe ihren Bericht abgeliefert, sagte Papst Franziskus am Samstagabend bei seinem Rückflug von Sarajevo nach Rom. Der Bericht sei dann an die Glaubensbehörde unter Kardinal Gerhard Ludwig Müller und deren Kardinalsversammlung, der „feria quarta“ gegangen. „Wir sind dabei eine Entscheidung zu fällen und sie dann zu publizieren“, sagte der Papst vor den mitreisenden Journalisten.

Seherin Mirjana in Medjugorie

ORF/Tausend Rosen/Damir Ivankovic

Seherin Mirjana Dragicevic-Soldo in Medjugorje

Nach der Bekanntgabe der Bosnienreise im Frühjahr war darüber spekuliert worden, ob der Papst dabei auch Medjugorje besuchen werde. Der Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljic, stellte aber bald klar, dass Franziskus im Rahmen der Reise Medjugorje weder besuchen noch sich dazu äußern werde.

„Marienerscheinungen“ seit 1981

In Medjugorje soll es seit Juni 1981 zu Marienerscheinungen gegenüber sechs Personen gekommen sein, die sich bis in die Gegenwart wiederholten. Die zuständige Bischofskonferenz hatte sich 1991 in Leitlinien zurückhaltend zu dem Phänomen geäußert und offizielle Wallfahrten in den Ort untersagt. In den vergangenen Jahren hatte eine Kommission unter Kardinal Camillo Ruini im Auftrag der Glaubenskongregation die Vorgänge in Medugorje untersucht und 2014 abgeschlossen. Im Mittelpunkt der Arbeit standen dabei jedoch nicht in erster Linie die Marienerscheinungen, sondern das geistliche Leben und die seelsorgliche Begleitung der Pilger in Medjugorje.

religion.ORF.at/KAP

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