Militärbischof Freistetter wird am Donnerstag geweiht

Werner Freistetter wird am Donnerstag im Wiener Neustädter Dom zum neuen Militärbischof geweiht. Sein Wahlspruch lautet Religio et Pax (Religion und Frieden). Er wird für rund 90.000 Katholiken im Umfeld des Bundesheeres zuständig sein.

Der 61-jährige Werner Freistetter ist nach Christian Werner und Alfred Kostelecky der dritte Bischof der 1986 errichteten Militärdiözese. Aktuell gehören der Militärdiözese 22 Priester und drei Ständige Diakone an, die in 20 Militärpfarren im In- und Ausland im Einsatz sind. Sie werden bei ihren Aufgaben in der seelsorglichen Betreuung der Soldatinnen und Soldaten, zivilen Bediensteten des Bundesheeres und Heeresangehörige im Ruhestand sowie deren Angehörigen, von Militärpfarrern im Milizstand unterstützt.

Nachfolger der Apostel

Die Bischofsweihe ist in der katholischen Kirche die höchste Stufe des Weihesakraments und dessen „Fülle“. Sie macht einen Priester zum rechtmäßigen Nachfolger der Apostel und zum Teil des Bischofskollegiums, wo er mit dem Papst und den anderen Bischöfen die Sorge für die ganze Kirche teilt. Die Bischofsweihe verleiht dem Geistlichen das Amt des Lehrens, der Heiligung und des Leitens. Gespendet wird sie im Auftrag des Papstes und durch einen anderen gültig geweihten Bischof - den „Konsekrator“, dem nach alter Tradition zwei weitere Bischöfe als „Mitkonsekratoren“ zur Seite stehen.

Militärbischof Werner Freistetter

APA/Militärgeneralvikariat

Werner Freistetter

Hauptzelebrant bei Freistetters Weihe wird der Apostolische Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen sein. An dem Gottesdienst werden alle österreichischen Diözesanbischöfe mit Kardinal Christoph Schönborn an der Spitze sowie zahlreiche Weihbischöfe und Altbischöfe teilnehmen, sie alle vollziehen die Weihe durch Handauflegen mit. Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, wird die Predigt halten. Am Ende des Gottesdienstes wird der neue Militärbischof durch die Reihen der Gottesdienstbesucher im Dom schreiten und den Segen spenden.

Mitra, Ring und Bischofsstab

Die Weihehandlung beginnt mit dem Versprechen des Erwählten. Nach einer Allerheiligen- und Fürbitten-Litanei, bei der der Kandidat inmitten der anwesenden Priester auf dem Boden liegt, kniet er sich vor dem Hauptzelebranten nieder, der ihm unter Stillschweigen die Hände auflegt, was auch die Mitkonsekratoren und alle anwesenden Bischöfe tun.

Es folgen die Salbung mit Chrisam, die Übergabe des Evangelienbuchs sowie auch von Ring, Mitra und Bischofsstab. Die Insignien verweisen auf die Verbundenheit zur Kirche, auf Würde und Bemühen um Heiligkeit, auf das „Hirtenamt“ des neuen Bischofs als nunmehriger Leiter einer Diözese und auf die Nachfolge Christi.

Anschließend wird der Bischof zum Bischofsstuhl - der „Kathedra“ - begleitet. Der Lehrstuhl des Bischofs, der das älteste Bischofssymbol ist und einer Bischofskirche auch den Namen „Kathedrale“ verleiht, ist wie Altar und Ambo Zeichen besonderer Gegenwart Christi. Mit dem Platznehmen auf dem Stuhl übernimmt ein Bischof die Leitung einer Diözese mit allen Rechten und Pflichten und wird namentlich von jedem Priester der Diözese im Hochgebet der Eucharistiefeier genannt. Die Aufnahme ins Bischofskollegium wird in der Umarmung durch die anwesenden Bischöfe beim Friedensgruß bekundet.

Diözese ohne Grenzen

Die eigentliche Bischofskirche des Militärbischofs ist zwar die St. Georgskathedrale in der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse in der Bischofskirche wurde aber der Dom für die Weihe gewählt. Das ist kirchenrechtlich möglich, da die Militärdiözese keine Territorialdiözese ist - wie alle anderen neun österreichischen Diözesen - sondern eine kategoriale Diözese ohne geografische Grenzen. Daher muss die Bischofsweihe auch nicht notwendigerweise in der örtlichen Bischofskirche stattfinden.

Ein wesentliches Element des Gottesdienstes ist der gesamtösterreichische Bezug. So wird das Altartuch mit den Wappen aller neun Bundesländer bestickt sein. Beim Einzug werden neun Kerzenleuchter mitgetragen, die ebenfalls die Bundesländer symbolisieren. Die Kelche und Hostienschalen stammen aus neun Militärpfarren aus allen Bundesländern.

Im Anschluss an die Bischofsweihe im Dom findet um ca. 12.15 Uhr auf dem Wiener Neustädter Domplatz ein militärischer Festakt statt. Um 15.30 Uhr werden die Feierlichkeiten schließlich mit einem Te Deum in der St. Georgskathedrale abgeschlossen. Der neue Bischof wird dann erstmals einen Gottesdienst in seiner Bischofskirche feiern.

religion.ORF.at/KAP

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