CZ: Zwei Gebäude auf Prager Burg an Kirche zurück

Im jahrelangen Streit zwischen dem tschechischen Staat und der katholischen Kirche um Immobilienbesitz am Präsidentensitz Prager Burg gibt es eine Einigung. Der Staat gibt zwei historische Objekte an die Kirche zurück.

Es sind dies das frühere Kloster St. Georg und die Neue Propstei. Ein entsprechendes Memorandum haben Staatschef Milos Zeman und Erzbischof Dominik Duka am Donnerstag unterzeichnet.

Prager Burg

REUTERS/David W Cerny

Einige Gebäude im Bereich der Prager Burg gehen an die Kirche zurück

Die Rückgabe erfolgt unter der Bedingung, dass die Kirche die beiden Objekte innerhalb von fünf Jahren renoviert und auf alle weiteren Forderungen im Zusammenhang mit der Prager Burg verzichtet. Dem Memorandum soll bis Ende Jänner 2016 ein formeller Vertrag folgen.

Sicherheit des Staatspräsidenten gefährdet

Ursprünglich hatte die Kirche auch einige weitere Gebäude gefordert, der Staat lehnte dies jedoch mit Begründung ab, dass durch eine Rückgabe dieser Immobilien die Sicherheit des Staatspräsidenten gefährdet wäre.

Bereits 2010 hatten der Staat und die Kirche den Streit um den St. Veitsdom beigelegt. Die Kathedrale blieb im Besitz des Staates, allerdings wird sie von beiden Seiten gemeinsam genutzt und verwaltet.

Schwierige Situation zwischen Staat und Kirche

Die in Aussicht gestellte Rückgabe des ehemaligen Klosters St. Georg und der Neuen Propstei ist ein weiterer Schritt zur Verbesserung der nicht einfachen Beziehungen zwischen dem tschechischen Staat und der katholischen Kirche.

Bereits Ende 2012 hatte das Parlament ein Gesetz verabschiedet, auf dessen Grundlage der Staat die in der kommunistischen Ära beschlagnahmten Immobilien an die Kirchen zurückgibt. Ein Grundlagenvertrag Tschechiens mit dem Vatikan fehlt jedoch immer noch. Tschechien gilt als eines der atheistischsten Länder Europas.

religion.ORF.at/APA

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