Parolin kritisiert Polemik in der Migrationsdebatte

Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat zur Mäßigung in der Migrationsdebatte aufgerufen. Statt Polemik brauche Europa den Schulterschluss aller für gemeinsame Lösungen in der Flüchtlingskrise.

Auch die Kirche müsse sich fragen, wo sie zur Verhärtung der Positionen beitrage, sagte er am Samstag laut italienischen Medienberichten. Sie habe aber das Recht, sich in die Debatte einzumischen, „vor allem in dem Sinne, alle zu offener Aufnahmebereitschaft zu ermutigen und dazu, keine Angst vor dem anderen zu haben, Unterschiede auszugleichen und eine gerechtere und solidarischere Welt zu bauen“, so Parolin am Rande eines Besuchs in der römischen Gemelli-Klinik.

Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin

APA/EPA/CLAUDIO PERI

Pietro Parolin plädiert für Solidarität und dazu, keine Angst vor den anderen zu haben

Neuer Anlauf in Syrien-Konflikt

Im August hatte ein Streit zwischen der Italienischen Bischofskonferenz (CEI) und der Partei Lega Nord über die Aufnahme von Flüchtlingen für Schlagzeilen gesorgt. Dabei hatte der CEI-Generalsekretär, Bischof Nunzio Galantino, rechten Politikern vorgeworfen, sie gingen marktschreierisch mit „geistlosen Parolen“ auf Stimmenfang.

Parolin rief zu weltweiten Lösungen auf, um Flucht und Migrationsprobleme in den Griff zu bekommen. Dabei seien die Vereinten Nationen gefragt, so die Nummer Zwei des Vatikan. Er forderte vor allem einen neuen Anlauf im Syrien-Konflikt, den die Welt einfach hinnehme. Nötig seien diplomatische Bemühungen, die an die Genf-II-Konferenz 2014 anknüpften.

religion.ORF.at/KAP

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