Deutsche chartern Züge für Flüchtlinge in Ungarn

Wie die Diakonie in einer Aussendung am Montag mitteilte, hat die deutsche Botschaft in Ungarn begonnen, Flüchtlinge mit Zügen nach Deutschland zu bringen, um der Schlepperkriminalität Einhalt zu gebieten.

Österreich solle sich Deutschland zum Vorbild nehmen und ebenso handeln, fordert Michael Chalupka, Direktor der Diakonie in Österreich. Die Hilfsorganisation der evangelischen Kirche beurteilt diese Maßnahme, die eine Reaktion auf den qualvollen Tod 71 vermutlich syrischer Flüchtlinge in einem Schlepper-Lkw sein dürfte, höchst positiv und fordert: „Österreich soll sich daran ein Beispiel nehmen“.

Eine Zugtür mit einem Schild "Von Budapest nach München"

Reuters/Michaela Rehle

Deutschland ergreift Eigeninitiative und bringt Flüchtlinge mit der Bahn in Sicherheit

„Schleppern das Handwerk legen“

„Es ist wichtig, europäische Solidarität einzumahnen und Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen in europäischen Ländern zu fordern. Kurzfristig ist jedoch jedes Land einzeln gefordert“, betont Chalupka. „Wir finden es wichtig, dass sich Österreich dieser Aktion der deutschen Botschaft anschließt, um Flüchtlinge sicher nach Mitteleuropa zu bringen. Nur so kann Schleppern sofort das Handwerk gelegt werden“, unterstreicht Chalupka.

Eine weitere Maßnahme, die Österreich umsetzen sollte, ist das Aussetzen der Dublin III Verordnung so wie in Deutschland. „Syrische Flüchtlinge zurück in die südlichen EU-Länder zu schicken ist eine unerträgliche Vorstellung und muss unterbleiben“, so die Diakonie. „Im Gegenteil: Schweden, Deutschland und Österreich können Vorbilder der Humanität in Europa werden, denen andere Länder folgen können“, so Chalupka abschließend.

religion.ORF.at

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