Synode: Bei Wiederverheiraten offenbar drei Optionen

Bei der Bischofssynode über Ehe und Familie haben Teilnehmer einen „zeitgemäßeren Umgang“ mit den aktuellen Herausforderungen gefordert. Offenbar gibt es derzeit drei Optionen.

Die Pastoral müsse sich den Erfordernissen der Gegenwart besser anpassen, zitierte Synodensprecher Bernd Hagenkord am Freitag im Vatikan aus den Redebeiträgen von Synodalen. Erneut habe in den 30 Wortmeldungen vom Donnerstagnachmittag auch der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen eine wichtige Rolle gespielt, die nach katholischer Lehre nicht zu den Sakramenten zugelassen sind. Die Synode habe hier drei Möglichkeiten, zitierte der Sprecher einen Synodenteilnehmer.

Bischöfe steigen aus Bus aus

APA/AFP/VINCENZO PINTO

Die Synodenteilnehmer bei der täglichen Ankunft am Konferenzort im Vatikan

Drei Möglichkeiten

Die erste Möglichkeit sei, dass die Versammlung in dieser Frage keine Lösung findet; die zweite: sie schließe sich der Möglichkeit an, den Betroffenen nach einem Weg der Buße wieder den Zugang zur Kommunion und den anderen Sakramenten zu gewähren; schließlich drittens: die Synodalen bekräftigten die traditionelle Lehre, stellten sich gegen den Zeitgeist und bezeugten so prophetisch das Evangelium.

Vermehrt sei auch die Einrichtung einer theologischen Kommission nach der Synode angeregt worden, auch im Blick auf das Thema Wiederverheiratete. Die Kommission solle die Ergebnisse der Bischofsversammlung weiter analysieren und systematisieren.

Kirchliche Position zur Empfängnisverhütung

Ein anderes Thema des letzten Beratungstags der zweiten Synodenwoche waren laut dem Synodensprecher die kirchliche Position zur Empfängnisverhütung. Dabei hätten Teilnehmer die Aussagen der Enzyklika „Humanae vitae“ von Papst Paul VI. von 1968 bekräftigt, welche von Paaren Offenheit für das Leben fordert.

Außerdem ging es in den Beiträgen unter anderem um Gewalt und Missbrauch in Familien. Hier müsse die Kirche den schweigenden Opfern eine Stimme geben, wurde gefordert. Weiter befassten sich die Teilnehmer mit bewaffneten Konflikten, in denen Katholiken gegen Katholiken kämpfen, mit dem Thema der Adoption von Kindern und Fragen der Sexualerziehung.

Am Freitagmorgen hatten bei der Synode auch die zwölf sogenannten brüderlichen Delegierten, Teilnehmer anderer Kirchen, gesprochen. Unter ihnen war auch der Wiener serbisch-orthodoxe Bischof Andrej Cilerdzic.

religion.ORF.at/KAP

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