Papst warnt vor Gleichstellung von Ehe mit Homo-Ehe

Während in Italien eine Diskussion über die Legalisierung der Homo-Ehe tobt, hat Papst Franziskus vor einer Gleichstellung der traditionellen, auf Ehe basierenden Familie mit anderen Lebenspartnerschaften gewarnt.

In einer am Freitag vom Vatikan veröffentlichten Rede an die Richter des Kirchengerichtshofes „Rota Romana“ sagte der Papst, die Ehe sei kein Ideal für wenige Menschen, sondern eine Realität, die in der Gnade Christi alle Gläubige erleben können. Zugleich berücksichtige die Kirche auch diejenigen, die „aus freier Wahl oder wegen unglücklichen Lebensumständen“ in Scheidung leben. Sie seien trotzdem Gegenstand der barmherzigen Liebe Christi und der Kirche, so der Papst.

Gottes Traum

Wie Radio Vatikan am Freitag berichtete, zitierte Franziskus seinen Vorgänger Pius XII mit den Worten, dass die Familie, die auf der unauflöslichen, einenden und fruchtbaren Ehe aufbaue, zum Traum Gottes und seiner Kirche für das Heil der Menschen gehöre.

Zudem sagte der Papst, dass während des synodalen Prozesses zum Thema Familie einmal mehr klargestellt worden ist, dass es keine Verwechslung zwischen der von Gott gewollten Familie und anderen Formen von Beziehungen geben dürfe.

Keine gesetzliche Anerkennung

Die Worte des Papstes sorgten für Debatten in Rom. Italien ist das einzige große westeuropäische Land, in dem es bisher keine gesetzliche Anerkennung von homosexuellen Partnerschaften gibt. Die Mitte-links-Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi möchte dies aber ändern und möglichst rasch eine zivile Lebenspartnerschaft einführen. Spezielle Adoptionsregelungen für Homosexuelle gibt es ebenfalls nicht.

Der Vatikan hatte zuletzt das Verfahren zur Annullierung von Ehen vereinfacht und beschleunigt. Papst Franziskus hatte die Änderungen im Kirchenrecht durch zwei Erlässe angeordnet. Die Kirche kennt keine Scheidung, es geht in diesem Fall um die Frage, ob eine Ehe jemals gültig zustande gekommen ist. Darüber hat nun ein Richter in einer Instanz zu entscheiden, nicht mehr ein Ehegericht in vorgeschriebenen zwei Instanzen.

religion.ORF.at/APA

Mehr dazu: