Welby erwartet gemeinsames Osterdatum bis 2026

Der Primas der anglikanischen Gemeinschaft und Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, erwartet eine gesamtchristliche Neuregelung des Osterdatums in „den nächsten fünf bis zehn Jahren“.

Welby sagte laut dem anglikanischen Pressedienst ACNS nach dem jüngsten Treffen der anglikanischen Primaten in Canterbury, dass eine Festlegung auf den 2. oder 3. Sonntag im April erfolgen könnte.

Er sagte, sowohl Papst Franziskus als auch der koptisch-orthodoxe Papst von Alexandria, Tawadros II., und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. arbeiten „alle an einem gemeinsamen Datum“.

Breite Zustimmung fraglich

Im Juni 2015 hatte Papst Franziskus vor einer Priesterversammlung in Rom seinen Wunsch nach einem solchen Datum geäußert und angekündigt: „Wir sind zu einer Übereinkunft gekommen“. Erzbischof Welby sagte, auch Papst Tawadros unterstütze das Vorhaben aktiv und habe die Idee auch mit Patriarch Bartholomaios I. diskutiert.

Anglikanerprimas Justin Welby

AP/Frank Augstein

Primas der anglikanischen Gemeinschaft und Erzbischof von Canterbury, Justin Welby

Es ist nach Einschätzung von Experten allerdings kaum zu erwarten, dass alle autokephalen orthodoxen Kirchen einer solchen Regelung bald zustimmen würden, da sie den Bestimmungen des Konzils von Nizäa im Jahr 325 widersprechen würde, nach denen sich alle orthodoxen Kirchen richten. Ostern soll demnach am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang gefeiert werden, wobei letzterer einvernehmlich auf den 21. März nach dem julianischen Kalender festgelegt wird - auch von den Kirchen, die ansonsten seit dem 20. Jahrhundert dem gregorianischen Kalender folgen.

religion.ORF.at/KAP

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