Obama verurteilt Rhetorik gegen Muslime

US-Präsident Barack Obama hat die „unverzeihliche“ Rhetorik von Politikern gegen Muslime kritisiert - und damit kaum verhohlen den rechtspopulistischen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump angegriffen.

Beim Besuch einer Moschee in den USA - dem ersten seiner Amtszeit - sagte Obama am Mittwoch in Baltimore, in jüngster Zeit sei „unverzeihliche politische Rhetorik“ gegen in den USA lebende Muslime zu hören gewesen. Diese habe „in unserem Land keinen Platz“.

Obama Rede in Moschee

Reuters/Jonathan Ernst

Trump hatte im Dezember eine Schließung der US-Grenzen für Muslime gefordert. Der Präsident kritisierte das „schwer verzerrte Bild“, das viele Medien und Filme von Muslimen zeichneten. Viel zu oft verwechselten Menschen die Taten von Attentätern mit den Überzeugungen der gesamten Religion, klagte Obama.

„Gemeinsame amerikanische Familie“

„Wir sind eine gemeinsame amerikanische Familie“, sagte Obama. Man sei nicht Muslim oder Amerikaner, sondern beides gleichzeitig. In diesen von Sorgen und Furcht geprägten Zeiten berichteten viele Muslime von ihren Ängsten. Sie fühlten sich wie Bürger zweiter Klasse.

„So darf dieses Land nicht sein“, sagte der Präsident. Er hob die wichtige Rolle der Muslime für eine starke Gesellschaft hervor. „Ein Angriff auf eine Religion ist ein Angriff auf alle Religionen“, sagte Obama.

Befeuert durch islamistische Terroranschläge in Paris und im kalifornischen San Bernardino hat in den USA eine antimuslimische Stimmung um sich gegriffen. Vor allem der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump schürt das. Nur etwa ein Prozent der US-Bevölkerung sind Muslime.

religion.ORF.at/APA/dpa

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