Gottesdienst gegen Fremdenhass am PEGIDA-Aktionstag
„Dresden fremdelt“, sagte der Pfarrer der benachbarten Frauenkirche, Holger Treutmann, mit Blick auf die am Nachmittag geplante PEGIDA-Kundgebung. In seiner Predigt stellte der Pfarrer die Angst vor dem Fremden in den Mittelpunkt und erinnerte an den Exodus, den Auszug der Israeliten aus Ägypten, die einst auch Fremde in einem anderen Land gewesen seien.
Neben den Glaubensgemeinschaften haben zahlreiche Bündnisse, Parteien und Gewerkschaften in Dresden Gegenveranstaltungen angekündigt. Die Polizei rechnet mit rund 25 000 Teilnehmern auf beiden Seiten. Rund 1000 Polizisten aus mehreren Bundesländern sollen befürchtete Zusammenstöße verhindern. Auch in anderen europäischen Städten wollen Rechtspopulisten auf die Straße gehen.
PEGIDA-Aktionstag in mehreren europäischen Städten
Demonstrationen sind in Dresden und anderen Städten geplant, darunter Prag, Warschau, Amsterdam und Birmingham. Der österreichische PEGIDA-Ableger demonstriert in Graz.
APA/EPA/Kay Nietfeld
In Graz will die Polizei die PEGIDA-Anhänger von den Gegendemonstranten trennen, die 95-jährige Widerstandskämpferin Maria Cäsar wird als Ehrengast der „Mahnwache gegen PEGIDA“ erwartet.
Pro-PEGIDA-Demonstration auch in Australien
Rund 400 Australier haben in Canberra an einem von der PEGIDA-Bewegung inspirierten Marsch gegen Islamisierung teilgenommen. Die Demonstranten trugen am Samstag in der australischen Hauptstadt Banner mit Aufschriften wie „Rapefugees not welcome“ und „Der Islam ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.
„Rapefugees“ verbindet das Wort Vergewaltigung (rape) mit Flüchtlingen (refugees) und spielt auf die sexuellen Übergriffe von Migranten in der Silvesternacht in Köln an.
„Wir unterstützen die westliche Kultur“, sagte der Organisator der Kundgebung, John Bolton, der Deutschen Presse-Agentur. Deutschland erlebe einen „Jihad durch Einwanderung“. „Wir sehen, was geschieht, wenn der Islam wie in Köln nicht kontrolliert wird“, sagte der Rechtsanwalt. „Australien kontrolliert seine Grenzen, aber wir verlieren die Schlacht im Inneren. Es gibt Kinderheirat und Genitalverstümmelung von Mädchen.“
„Wir sind keine Rassisten“, versicherte der Demonstrant Brian Donnelly. „Der Islam ist keine Rasse. Der Islam ist eine rückschrittliche antiwestliche politische Ideologie, die unsere Demokratie hasst.“ Er sei „gegen die Islamisierung des Westens“.
Protest für Schweinefleisch
Auf ihrem Marsch zum Parlamentsgebäude skandierten die Demonstranten Parolen wie „Wir lieben Schweinefleisch“ und „Wer zum Teufel ist Allah?“. Sie warfen der australischen Regierung vor, auf Druck muslimischer Eltern Schweinefleisch aus einer Schulküche verbannt zu haben und die Heranbildung von Jihadisten in Moscheen zu fördern.
Gegen den Protestmarsch versammelten sich zwei Dutzend linke Demonstranten. Es kam zu keinen Zusammenstößen.
religion.ORF.at/APA
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