D: Treffen von AfD mit Zentralrat der Muslime fix

Die deutsche Rechtspartei AfD hat die Einladung des Zentralrats der Muslime in Deutschland zu einem Treffen angenommen. Dem Zentralratsvorsitzenden Aiman Mazyek sei ein Treffen am 23. Mai vorgeschlagen worden, hieß es am Mittwoch.

Das sagte ein Sprecher von AfD-Chefin Frauke Petry den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch. Mazyek bestätigte den Zeitungen den Eingang eines entsprechenden Schreibens der AfD: „Nun werden wir schauen, ob der Terminvorschlag allen Beteiligten passt.“

Muslimevertreter: „Warum hassen Sie uns?“

Mazyek hatte die Spitze der islamfeindlichen AfD Ende April zu einem Gespräch eingeladen. „Wir wollen wissen: Warum hassen Sie uns?“, begründete er den Vorstoß. Die AfD beschloss wenige Tage später ihr erstes Parteiprogramm und legte sich darin auf einen klaren Anti-Islam-Kurs fest. „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“, heißt es in dem Grundsatzprogramm.

Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek

Reuters/Fabrizio Bensch

Mazyek zur AfD: „Wir wollen wissen: Warum hassen Sie uns?“

An dem nun geplanten Treffen sollen dem Bericht zufolge von AfD-Seite neben Petry auch die Bundesvorstandsmitglieder Alice Weidel und Albrecht Glaser teilnehmen. Auch Mazyek will demnach nicht alleine zu dem Gespräch kommen.

Verwurf des Generalverdachts

Am Dienstag hatte Mazyek nach der Messerattacke eines anscheinend psychisch kranken Mannes am Bahnhof von Grafing bei München einen Generalverdacht gegen den Islam beklagt. „Wir haben es mal wieder mit einer reflexartigen Begründung eines Gewaltdelikts mit dem Islam zu tun“, sagte Mazyek den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Diese Begründung sei aber „doppelt falsch“.

Denn erstens rechtfertige die Religion niemals Gewalt, und zweitens diene diese Erklärung keinerlei sachdienlicher Aufklärung, sagte Mazyek. „Dieses einseitige Erklärungsmuster verstärkt das Feindbild Islam.“

religion.ORF.at/APA/AFP/dpa

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