Panorthodoxes Konzil steht auf der Kippe

Das erste Panorthodoxe Konzil seit Jahrhunderten droht gut zwei Wochen vor dem geplanten Beginn schon wieder zu scheitern. Diesmal steht das Konzil wegen der bulgarisch-orthodoxen Kirche auf der Kippe.

Die Bulgarisch-orthodoxe Kirche teilte am Mittwochabend in Sofia mit, sie werde dem „Heiligen und Großen Konzil“ vom 19. bis 26. Juni auf Kreta fernbleiben, wenn nicht zuvor ihre Bedingungen erfüllt würden. Das oberste Leitungsgremium der Kirche, der Heilige Synod, forderte einstimmig eine Verschiebung der Kirchenversammlung.

Da die Verfahrensordnung des Konzils vorsieht, dass Entscheidungen einstimmig von allen orthodoxen 14 Kirchen getroffen werden, droht das lange vorbereite Gipfeltreffen der Orthodoxie an der angedrohten Nichtteilnahme der Bulgaren zu scheitern.

Konzil soll Einheit bringen

Zuvor hatte bereits die Georgisch-orthodoxe Kirche angekündigt, sie werde mehrere Textvorlagen ablehnen, unter anderem, dass nichtorthodoxe Religionsgemeinschaften als Kirchen eingestuft werden.

Das Konzil soll am orthodoxen Pfingstfest unter Vorsitz des Ehrenoberhaupts der Weltorthodoxie, des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., beginnen. Es soll die Einheit der Orthodoxie stärken und ihren künftigen Kurs festlegen. Damit dürfte es auch Folgen für den Dialog mit Katholiken und Protestanten haben. Nach der orthodoxen Zählung wäre es das erste Konzil seit dem Jahr 787.

religion.ORF.at/KAP

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