Evangelische Kirchen üben Kritik an Wahlkampf
Das konstatierte er auf Anfrage von Journalisten beim Medienempfang der Evangelischen Kirchen am Mittwochabend in Wien. Im Zentrum der Begegnung mit Medienschaffenden standen die zahlreichen Initiativen im Blick auf das Jubiläum „500 Jahre Reformation“.
APA/Roland Schlager
Neben Bischof Bünker präsentierten der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld und der methodistische Superintendent Stefan Schröckenfuchs die zentralen inhaltlichen Anliegen und Veranstaltungen des Jubiläums. Es steht unter dem Motto „Freiheit und Verantwortung“ und wird von den drei evangelischen Kirchen gemeinsam begangen.
FPÖ-Plakate „kein Einzelfall“
Die von den evangelischen Kirchen aktuell kritisierten „So wahr mir Gott helfe“-Plakate für den Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer seien kein Einzelfall, erinnerte Bischof Bünker. Bereits in der Vergangenheit habe die FPÖ Slogans wie „Daham statt Islam“ oder „Liebe Deinen Nächsten“ für ihren Wahlkampf benützt. Problematisch daran sei die Verwendung religiöser Inhalte zur Abgrenzung von anderen.
„Ich bin gegen die Politisierung von Religion, die dem Zusammenleben schadet“, so Bünker. Das sei umso bedenklicher, zumal Rechtspopulisten im Widerspruch zu vielen zentralen christlichen Inhalten stünden. Abzulehnen sei daher auch die Aussage „Christen und anständige Österreicher können Van der Bellen nicht wählen“, die Norbert van Handel von der Initiative „Christen für Norbert Hofer“ jüngst getätigt hatte.
religion.ORF.at/KAP
Mehr dazu:
- „Gretchenfrage“ an Van der Bellen und Hofer
(religion.ORF.at; 23.11.2016) - Wahlkampf: Die Rechte und die Kirche
(religion.ORF.at; 25.10.2016) - Kirchen: Gott nicht instrumentalisieren
(religion.ORF.at; 24.10.2016)