Bürgermeister bei Flüchtlingskonferenz im Vatikan
Zu dem Treffen am Sitz der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften werden die Leiter von Metropolen wie Madrid, Rom, Zürich und Amsterdam erwartet, auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Die Deutschen stellen mit 21 Teilnehmern die größte nationale Gruppe noch vor Italien.
Reuters/Tony Gentile
Zweite Begegnung dieser Art
Die Tagung unter dem Motto „Europa - Flüchtlinge sind unsere Brüder und Schwestern“ ist die zweite Begegnung dieser Art, die der Vatikan veranstaltet. Im Juli 2015 hatten die Päpstlichen Akademien der Wissenschaften und der Sozialwissenschaften eine ähnliche Konferenz zum Thema „Moderne Sklaverei und Klimawandel“ organisiert. Man habe sich bewusst an die Stadtchefs gewandt, weil sie Schlüsselfiguren im Kampf gegen beide Phänomene seien, erklärte der Vatikan damals.
Ähnlich heißt es jetzt in einer Mitteilung zum Tagungsprogramm, Bürgermeister als diejenigen Amtsträger, die am nächsten an der Bevölkerung seien, müssten für die Aufnahme aller Arten von Migranten und Flüchtlingen ausgerüstet werden. Zugleich müssten sie ihre Stimme gegen Abschottung erheben und sich für nachhaltige Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen.
In den am Samstag veröffentlichten Erläuterungen zur Konferenz erheben die vatikanischen Veranstalter unter anderem die Forderung nach einem sofortigen Ende des Syrienkriegs und humanitären Korridoren in Europa und außereuropäischen Staaten wie den USA, ferner Hilfen für Opfer von moderner Sklaverei und Menschenhandel sowie für Arbeitslose und wirtschaftlich Schwache. Weiter heißt es, Großbritannien dürfe für den Brexit nicht bestraft werden.
religon.ORF.at
Mehr dazu:
- Bürgermeister im Vatikan: Kritik an moderner Sklaverei
(religon.ORF.at; 21.07.2015)