Bürgermeister bei Flüchtlingskonferenz im Vatikan

Bürgermeister aus mehr als 70 Städten Europas und Nordafrikas tagen am Freitag und Samstag im Vatikan über die Flüchtlingsfrage. Am Samstag ist eine Audienz bei Papst Franziskus vorgesehen.

Zu dem Treffen am Sitz der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften werden die Leiter von Metropolen wie Madrid, Rom, Zürich und Amsterdam erwartet, auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Die Deutschen stellen mit 21 Teilnehmern die größte nationale Gruppe noch vor Italien.

Die Bürgermeisterin von Madrid, Manuela Carmena und Bürgermeister von San Francisco, Ed Lee

Reuters/Tony Gentile

Bereits im Juli 2015 veranstaltete die päpstliche Akademie der Wissenschaften ein Treffen der Bürgermeister

Zweite Begegnung dieser Art

Die Tagung unter dem Motto „Europa - Flüchtlinge sind unsere Brüder und Schwestern“ ist die zweite Begegnung dieser Art, die der Vatikan veranstaltet. Im Juli 2015 hatten die Päpstlichen Akademien der Wissenschaften und der Sozialwissenschaften eine ähnliche Konferenz zum Thema „Moderne Sklaverei und Klimawandel“ organisiert. Man habe sich bewusst an die Stadtchefs gewandt, weil sie Schlüsselfiguren im Kampf gegen beide Phänomene seien, erklärte der Vatikan damals.

Ähnlich heißt es jetzt in einer Mitteilung zum Tagungsprogramm, Bürgermeister als diejenigen Amtsträger, die am nächsten an der Bevölkerung seien, müssten für die Aufnahme aller Arten von Migranten und Flüchtlingen ausgerüstet werden. Zugleich müssten sie ihre Stimme gegen Abschottung erheben und sich für nachhaltige Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen.

In den am Samstag veröffentlichten Erläuterungen zur Konferenz erheben die vatikanischen Veranstalter unter anderem die Forderung nach einem sofortigen Ende des Syrienkriegs und humanitären Korridoren in Europa und außereuropäischen Staaten wie den USA, ferner Hilfen für Opfer von moderner Sklaverei und Menschenhandel sowie für Arbeitslose und wirtschaftlich Schwache. Weiter heißt es, Großbritannien dürfe für den Brexit nicht bestraft werden.

religon.ORF.at

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