McDonald’s-Filiale am Vatikan trotz Protesten eröffnet
Die Entscheidung der vatikanischen Immobilienverwaltung APSA, an McDonald’s zu vermieten, hatte für Streit gesorgt. Das Gebäude, in dessen Erdgeschoss das Restaurant eröffnet wurde, liegt rund 100 Meter vom Vatikanstaat entfernt.
In dem Haus wohnen auch mehrere Kardinäle. Einer von ihnen soll nach italienischen Medienberichten einen Beschwerdebrief an den Papst geschrieben haben. Zudem hatte ein Kurienkardinal öffentlich die Vermietung an die Fast-Food-Kette kritisiert.
APA/BKA/Andy Wenzel
Kritik an der Qualität der Speisen
Man biete Pilgern und Touristen damit Speisen an, die nach Ansicht von „nicht wenigen Medizinern und Ernährungswissenschaftern keine Garantien für die Gesundheit der Konsumenten“ böten und „qualitativ meilenweit von der traditionellen römischen Küche entfernt“ seien, so der pensionierte italienische Kurienkardinal Elio Sgreccia in einem Interview der Tageszeitung „La Repubblica“.
Der zuständige Leiter der vatikanischen Immobilienverwaltung, Kardinal Domenico Calcagno, verteidigte unterdessen die Vermietung an McDonald’s. Er könne darin nichts Negatives sehen. Alles sei nach Recht und Gesetz verlaufen. Über Beschwerden an den Papst wisse er nichts.
Laut „La Repubblica“ soll der Vatikan für das 538 Quadratmeter große Ladenlokal monatlich 30.000 Euro Miete erhalten. McDonald’s selbst äußerte sich bislang nicht dazu.
Hard Rock Cafe „Rom“ im „Vatikan“
Auf der Via della Conciliazione, die direkt zum Petersplatz führt, hatte unlängst eine weitere US-Kette einen Laden eröffnet. In den Räumlichkeiten einer bisherigen Bücherei der Salesianer verkauft Hard Rock Cafe Merchandising-Produkte. Souvenirs mit der Aufschrift Vatikan sind dort jedoch nicht erhältlich; die Kette hat nur Mitbringsel des Hard Rock Cafe Rom im Sortiment.
religion.ORF.at/KAP
Mehr dazu:
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(religion.ORF.at; 15.10.2016) - Kardinäle gegen McDonald’s-Eröffnung nahe Petersplatz
(religion.ORF.at; 14.10.2016)