China erlaubt Umerziehungslager für Muslime

Die chinesische Region Xinjiang hat ihre international höchst umstrittenen Umerziehungslager für Muslime legalisiert. Behörden dürfen künftig als extremistisch eingestufte Personen in Trainingszentren „erziehen und transformieren“.

Psychologische Behandlung und Verhaltenskorrekturen kämen zum Einsatz. Es gehe um „ideologische Erziehung, um Extremismus zu beseitigen“. Die Gesetzesänderung durch das Parlament war am Mittwoch bekannt geworden.

Neben berufsbildenden Maßnahmen sollen die Zentren, in denen meist muslimische Uiguren einsitzen, auch Chinesisch sowie Recht unterrichten. Den Insassen solle geholfen werden, ihre Gedanken zu verändern und zur Gesellschaft und ihren Familien zurückzukehren.

Scharfe Kritik von UNO

Menschenrechtler und UNO-Experteninnen haben die Masseninhaftierung von Angehörigen des Turkvolkes scharf kritisiert. Nach offiziell unbestätigten Berichten sollen Hunderttausende ohne Gerichtsverfahren in den Lagern einsitzen. China hatte bisher ihre Existenz bestritten und nur von berufsbildenden Trainingszentren gesprochen. Es säßen meist Personen ein, die sich kleinerer Vergehen schuldig gemacht hätten.

religion.ORF.at/APA/dpa

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