Coronavirus: Saudi-Arabien lässt Pilger nicht ins Land

Saudi-Arabien hat aus Sorge vor einer Verbreitung des Coronavirus seine Grenzen für Pilgerreisen von Ausländern in die beiden Städte Mekka und Medina geschlossen.

Dabei handle es sich um eine vorübergehende Präventionsmaßnahme, teilte das Außenministerium in Riad mit, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA am späten Mittwochabend meldete. Vorerst ausgesetzt würden auch Einreisen mit Touristen-Visa aus Ländern, in denen die Verbreitung des Virus einen Gefahr darstelle. Für welche Länder genau diese Regelung gilt, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Damit solle verhindert werden, dass das Coronavirus Saudi-Arabien erreiche, hieß es weiter. Das Königreich hat bisher noch keine Fall des neuartigen Virus Sars-CoV-2 gemeldet.

Allerdings sind in den Nachbarländern und der Region zahlreiche Infizierungen aufgetreten. Im Iran stieg die Zahl der Covid-19-Toten auf 19. Nach Angaben der Regierung in Teheran wurde das Virus bei insgesamt 135 Menschen aus verschiedenen Teilen des Landes bestätigt.

Hadsch beginnt Ende Juli

Auch die Golfstaaten Kuwait, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) sowie der Irak meldeten mehrere Coronavirus-Fälle. Aus diesen Ländern reisen muslimische Gläubige nach Mekka und Medina, die im Islam als die beiden heiligsten Stätten gelten.

Zur alljährlichen Großen Wallfahrt Hadsch kommen mehr als 1,8 Millionen Menschen aus dem Ausland nach Saudi-Arabien, wo sie mehrere Tage auf engem Raum den Pilgerritualen folgen. Die diesjährige Hadsch beginnt Ende Juli. Außerhalb dieser Zeit reisen Gläubige auch zur Umrah, zur sogenannten Kleinen Wallfahrt, nach Mekka. In Medina steht die Prophetenmoschee mit dem Grab des Propheten Mohammed.

religion.ORF.at/APA/dpa

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