Australiens Kirche vereint Anti-Missbrauchsstellen

Die römisch-katholische Kirche in Australien will alle für den Schutz vor sexuellem Missbrauch zuständigen Einrichtungen in einer einzigen Institution zusammenlegen.

Es gelte, die Aufgaben zur Sicherheit von Schutzbedürftigen Erwachsenen voll zu erfüllen und gleichzeitig Doppelarbeit zu vermeiden, erklärte der Vorsitzende der Australischen Bischofskonferenz, Erzbischof Mark Coleridge, laut deutscher Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) am Montag via Webseite der Bischofskonferenz.

Der Zusammenschluss betrifft ausdrücklich auch Aufgaben und Unabhängigkeit der 2016 gegründeten Firma Catholic Professional Standards Limited (CPSL), wie es hieß. Diese habe die Aufgabe, Kinder und andere verletzliche Personen vor sexuellem Missbrauch schützen, die Umsetzung der Standards in Diözesen und Orden zu kontrollieren sowie regelmäßige Prüfberichte zu veröffentlichen.

Kritik von Missbrauchsopfern

Coleridge wies ausdrücklich den Vorwurf von Missbrauchsopfern zurück, die Kirche schaffe die CPSL ab. Es wäre ein „schwerer Fehler“, die Entscheidung der Zusammenfassung der bisherigen Organisationen als „Herabsetzung“ der Entschlossenheit der Kirche beim Kinderschutz zu sehen, so der Erzbischof.

Zu den verschiedenen nationalen Agenturen neben der CPSL gehören das Australische Katholische Zentrum für berufliche Standards, die Implementation Advisory Group sowie Australian Catholic Redress Limited zur Beratung und Koordinierung von Entschädigungszahlungen der Diözesen an Opfer sexuellen Missbrauchs. Die Gründung dieser Einrichtungen gingen auf Empfehlungen der staatlichen Missbrauchskommission zurück. Die Schaffung paralleler Einrichtungen sei „nicht geplant“ gewesen. Die Einheiten seien geschaffen worden, ohne vorrangig über die Koordination nachzudenken, räumte Erzbischof Coleridge ein.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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