Pablo Pineda

ORF/Meta Film

„Etwas andere Helden“ und „Der geschenkte Tag“

Was zählt im Leben wirklich? Worauf kommt es an? An welchen Werten kann ich mich orientieren? Vier Menschen geben in diesem Film Antwort auf diese zentralen Fragen des Lebens. Die Reportage „Der geschenkte Tag“ begleitet sechs Menschen einen Tag lang bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit - in ganz unterschiedlichen Bereichen.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 24. Jänner 2017
um 22.35 Uhr, ORF 2

Wiederholung:

Mittwoch, 25. Jänner 2017
um 20.15 Uhr, ORF III

kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel – zeigt am Dienstag, dem 24. Jänner 2017, um 22.35 Uhr in ORF 2 Jonny Roths Dokumentation „Etwas andere Helden“ über vier Menschen, die durch außergewöhnlich herausfordernde Erfahrungen gegangen sind und dabei für sich erkannt haben, was wirklich zählt.

Um 23.25 Uhr begleitet die Reportage „Der geschenkte Tag“ von Kurt Langbein und Marlene Alber sechs Menschen einen Tag lang bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit – von der Palliativ-Pflege über die Flüchtlingshilfe, medizinische Behandlung von nichtversicherten Patienten, Hilfe für Obdachlose bis hin zur Unterstützung von sozial benachteiligten Kindern.

„Etwas andere Helden“

„Wenn du den Moment siehst, wenn du die Widrigkeit siehst, wenn du die Widrigkeit in etwas Positives verwandelst, bist du ein Held.“ Dieses Zitat stammt von Pablo Pineda, erster und bisher einziger Europäer mit Down-Syndrom und Hochschulabschluss. Was zählt im Leben wirklich? Worauf kommt es an? An welchen Werten kann ich mich orientieren? Vier Menschen geben in diesem Film Antwort auf diese zentralen Fragen des Lebens:

Samuel Koch erlangte traurige Berühmtheit durch seinen Sturz bei „Wetten, dass ..?“. Seitdem vom Hals abwärts gelähmt, erzählt er in seinem Buch „Zwei Leben“ berührend und authentisch, wie er zu neuen Lebensinhalten fand und bewährten Überzeugungen treu blieb. Denn nach wie vor geht es für Samuel Koch im Leben darum, „Abenteuer zu erleben, Herausforderungen zu suchen, zu scheitern, aufzustehen und zwar ohne Furcht vor einem bitteren Ende“.

Barbara Pachl-Eberhart, Autorin des Bestsellers „vier minus drei“, verlor durch einen Unfall ihren Mann und ihre beiden Kinder. Was sie nicht verlor, ist ihr Lebensmut. Diesen lässt sie sich auch durch die Erkenntnis nicht nehmen, dass „Mensch sein an sich ein dermaßen arges Schicksal ist und dermaßen schwierig und unmöglich gut zu lösen. Es ist unmöglich, perfekt zu sein. Mensch sein geht eigentlich nicht. Und dafür machen wir es alle unglaublich gut.“

Jennifer Teege erfährt im Alter von 38 Jahren durch einen Zufall, wer sie ist. In einer Bibliothek findet sie ein Buch über ihre Mutter und ihren Großvater Amon Göth, den brutalen KZ-Kommandanten, bekannt aus Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“. Jennifer Teege ist Autorin des Buches „Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen.“ Ihre Motivation, dieses Buch zu schreiben, kommt aus der Überzeugung, „dass es wichtig ist, die Vergangenheit mit der Zukunft zu verknüpfen, dass wir verstehen, dass das, was passiert ist, immer wieder passieren kann.“

Vierter im Bunde ist der eingangs zitierte Pablo Pineda, dem 2009 für seine schauspielerische Leistung im Film „Yo también“ die „Silberne Muschel“ im Rahmen des Filmfestivals von San Sebastián verliehen wurde. Er spielt darin einen jungen Mann, der wegen des Down-Syndroms seinen erlernten Beruf des Lehrers nicht ausüben darf – trotz Hochschuldiploms. Pablo spielt in dem Film also in gewisser Weise sich selbst. Kraft ihres Seins vermitteln Barbara, Jennifer, Pablo und Samuel, was für sie im Licht ihrer besonderen Erfahrungen im Leben tatsächlich zählt.

Ein Film von Jonny Roth

Kreuz und quer Der geschenkte Tag

ORF/Langbein & Partner

„Der geschenkte Tag“

Die beiden Wiener Regina Swoboda und Martin Kirchthaller haben schon vor einigen Monaten entschieden, dass sie gerne ehrenamtlich helfen wollen. Doch bis heute wussten sie nicht genau, wie und wo. Bis sie vom Canisibus gehört haben. Eine Initiative der Caritas, um Obdachlosen eine warme Suppe zu bringen. „Ich spende sonst Geld an Hilfsorganisationen“, sagt Regine Swoboda. „Diesmal möchte ich Zeit spenden, weil wir ja in diesem Jahr einen Tag mehr zur Verfügung haben, den 29. Februar. Diese Zeit möchte ich jenen weiterschenken, denen es nicht so gut geht.“

Die Reportage „Der geschenkte Tag“ begleitet sechs Menschen einen Tag lang bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit: „Es ist eines der vernünftigsten Dinge, die ich in meinem Leben je gemacht habe.“ Seit mehr als 13 Jahren schenkt die Pensionistin Elisabeth Benesch auf der Palliativstation des Krankenhauses Hietzing Menschen Zeit, denen selbst nur noch wenig Zeit in ihrem Leben bleibt. „Um die Geburt wird so viel gefeiert. Und der Tod wird verschwiegen.

Die Erfahrungen, die ich dabei machen darf, sind ein Schatz des Lebens, den mir keiner mehr wegnehmen kann.“ Die 42-jährige Bankerin Petra Rauscher verlässt einmal pro Woche extra früher ihren Arbeitsplatz in einer Bank, um ehrenamtlich sozial benachteiligten Kindern in der Wiener Lerntafel Nachhilfe zu geben. Und Kinderarzt Dr. Rudolf Schmitzberger behandelt ehrenamtlich Patienten, die keine Krankenversicherung haben.

„Für mich ist es wichtig, in einer Gesellschaft zu leben, in der die soziale Verantwortung eine Rolle spielt.“ Fady Fouad weiß, wie es ist, aus einer fremden Kultur nach Österreich zu kommen: Der gebürtige Ägypter möchte seine ersten freien Tag seit Langem unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen schenken – gemeinsam mit den Helfern der privaten Flüchtlingshilfe „Grazer Spendenkonvoi“: „Menschen müssen einander helfen. Die Arbeit hier ist nicht umsonst. Sie ist für die Zukunft.“

Ein Film von Kurt Langbein und Marlene Alber