Wien: Interreligiöse Deklaration gegen Terrorismus

Vertreter von Islam, Judentum und Christentum haben bei einer Konferenz in Wien gemeinsam die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und andere dschihadistische Gruppen verurteilt.

Gemeinsam wehre man sich gegen die „Anmaßung“ von Gruppen wie IS, ihr „Handeln mit den Lehren des Islam zu rechtfertigen“, hieß es in einer Erklärung am Mittwoch. Die „Wiener Deklaration gegen die Gewalt im Namen der Religion“ wird unter anderem von Großmuftis aus Ägypten, dem Libanon und Jordanien unterstützt.

Hinter den Aufruf zum Ende der Gewalt stellten sich auch Vertreter der orthodoxen Kirchen des Nahen Ostens und der Kopten sowie der Rabbiner David Rosen vom American Jewish Committee. Die Teilnehmer der Konferenz verurteilten insbesondere auch die Gewalt gegen Christen, Jesiden und andere religiöse oder ethnische Gruppen.

Zuletzt viel Kritik

Organisiert wurde die Konferenz vom umstrittenen König-Abdullah-Zentrum (KAICIID) in Wien, das sich dem interreligiösen Dialog verschrieben hat. Das Zentrum und vor allem seine stellvertretende Generalsekretärin, Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, standen zuletzt aufgrund fragwürdiger Aussagen Bandion-Ortners in einem Interview mit dem Magazin „profil“ über die Todesstrafe in Saudi-Arabien in der Kritik. Das KAICIID wollte mit der Konferenz, wie es Teilnehmer der Tagung formulierten, ein Zeichen setzen, dass es „sehr wohl etwas tue gegen den Terrorismus“.

Zum Ziel gesetzt hatten sich die Veranstalter, die laut eigenen Angaben zum ersten Mal seit 20 Jahren hochrangige Religionsführer und politische Entscheidungsträger versammelt haben, eine vereinte Front gegen die im Namen von Religion verübte Gewalt zu formen.

religion.ORF.at/APA

Mehr dazu:

Links: