Mädchen mit buntem Kopftuch

ORF/BBC/Jon Stapleton

Angeschossen: Malala, das Mädchen aus Pakistan

„kreuz und quer“ ändert anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises an die 17-jährige pakistanische Schülerin Malala Yousafzai sein Programm und zeigt die Dokumentation „Angeschossen: Malala, das Mädchen aus Pakistan“.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 14. Oktober 2014
um 22.35 Uhr, ORF 2

Wiederholungen:

Mittwoch, 15. Oktober 2014
um 20.15 Uhr, ORF III

Donnerstag, 16. Oktober 2014
11.50 Uhr, ORF 2
Nur „Das Geschenk der Jungfräulichkeit“

Die 17-jährige Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai erhält gemeinsam mit Kailash Satyarthi den Friedensnobelpreis 2014. Aus diesem bemerkenswerten Anlass zeigt „kreuz und quer“ - präsentiert von Christoph Riedl-Daser - am 14. Oktober die in HD produzierte Reportage „Angeschossen – Malala, das Mädchen aus Pakistan“ von Alicia Arce. Um 23.05 Uhr folgt die Doku „Das Geschenk der Jungfräulichkeit“.

„Malala, das Mädchen aus Pakistan“

Sie ist die bisher jüngste Gewinnerin in der Geschichte des Friedensnobelpreises – die 17-jährige pakistanische Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzai. Am 9. Oktober 2012 wurde die damals 15-Jährige auf ihrem Weg zur Schule von einem Taliban-Attentäter in den Kopf geschossen. Das pakistanische Mädchen hatte sich offen gegen die Taliban gestellt und für die Bildung junger Frauen in Pakistan eingesetzt. Nun erzählt sie erstmals selbst ihre Geschichte.

Die Reporterin Mishal Husain hat Malala in Birmingham getroffen, wo sie derzeit mit ihrer Familie lebt. Und sie macht sich auch in Malalas Heimat, dem Swat-Tal im Norden Pakistans, auf eine beklemmende Spurensuche. In Gesprächen und eindrücklichen Bildern rekonstruiert der Film die Ereignisse, die schließlich zu dem Attentat auf das junge Mädchen führten: Malala war gerade elf Jahre alt, als die Taliban das Tal besetzten. Sie begingen unzählige Gräueltaten und erließen schließlich auch ein Schulverbot für Mädchen.

Doch Malala ging nicht nur weiter zur Schule. Sie erklärte sich auch bereit, für den britischen Nachrichtensender BBC einen Blog über ihr Leben unter den Taliban zu schreiben. Und sie trat für ihre Überzeugung im pakistanischen Fernsehen auf. Ein Live-Interview mit Pakistans bekanntestem Nachrichtenreporter machte sie in ihrer Heimat zum Star – und für die Taliban zum Hassobjekt. Das Attentat sollte Malala endgültig zum Schweigen bringen.

Doch sie überlebte und wurde zum weltweiten Symbol für den Kampf gegen Intoleranz und Extremismus. Heute spricht Malala vor den Vereinten Nationen. Sie trifft Menschen wie Barack Obama, Queen Elizabeth II oder den Weltbank-Chef Jim Yong Kim und wirbt nachdrücklich um Unterstützung für ihr Anliegen.

Die Dokumentation zeigt eine beeindruckende junge Frau, die trotz der furchtbaren Erlebnisse ihren Mut und ihre tiefe Überzeugung nicht verloren hat. Die entschlossen weiterkämpft und sich weltweit engagiert: für Kinderrechte und Frauenrechte, gegen Terrorismus, Kriege und blutige Konflikte. Und natürlich für das Recht auf Bildung – für jeden Menschen. Ein Engagement, das nun mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt wurde.

Ein Film von Alicia Arce
Deutsche Bearbeitung: Sabine Aßmann

Mädchen in weißen Kleidern tanzen um ein großes Holzkreuz

ORF/Films Transit

Tanzeinlage während eines Purity Balls

„Das Geschenk der Jungfräulichkeit“

Evangelikale Christen rufen die zweite sexuelle Revolution aus: Keuschheit als Gegenbewegung zu Gesinnung und Praktiken der modernen Kultur. So gelobt in den USA bereits jedes achte Mädchen, unbefleckt in die Ehe zu gehen.

Doch die sieben Kinder der Familie Wilson, Gründer der Jungfrauen-Bälle, der sogenannten „Purity Balls“, gehen in ihrem Bestreben nach Reinheit von Körper und Geist noch einen Schritt weiter: Sogar den ersten Kuss gibt’s erst vor dem Traualtar. Zwei Jahre lang hat Mirjam von Arx den Wilson-Nachwuchs begleitet und dokumentiert, wie die religiöse Rechte eine junge Generation von „Virgins“ darauf vorbereitet, eine evangelikale Utopie zu verwirklichen.

Die Doku von Mirjam von Arx zeigt, wie stark das Konzept Jungfräulichkeit auch heute das Leben junger Frauen beeinflussen und sogar dominieren kann – und zwar gerade dort, wo das patriarchale Machtsystem längst überwunden zu sein schien: in dem aufgeklärten westlichen Land USA, das den Ruf hat, ein Land der Freiheit und der Selbstbestimmung junger Frauen zu sein. Denn so passiv, wie sich Frauen der Purity-Bewegung in Bezug auf Sex verhalten sollen, sollen sie auch in allen anderen Lebensbereichen auftreten.

Feminismus ist in diesen Kreisen ein Schimpfwort: Zu den Überzeugungen der Purity-Bewegung gehört, dass die Frau keine berufliche Laufbahn einschlagen soll, sondern dazu da ist, der Familie und ihrem Mann zu dienen, der von Gott zum Führer der Frau auserkoren worden ist.

Ein Film von Mirjam von Arx
Deutsche Bearbeitung: Ursula Unterberger