Amish

ORF/BBC

Das geheime Leben der Amish

Ein Porträt über Familie, Leben und Glauben der Amish eröffnet eine Welt, die normalerweise geheim gehalten wird. Die Filmemacherin konnte mit der Kamera an vielen Aspekten des Amish Lebens teilhaben.

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 28. April 2015
um 22.35 Uhr, ORF 2

Wiederholungen:

Mittwoch, 29. April 2015
um 20.15 Uhr, ORF III

Donnerstag, 30. April 2015
11.50 Uhr, ORF 2
Nur „Das geheime Leben der Amish“

„kreuz und quer“ – präsentiert von Christoph Riedl-Daser – zeigt um 22.35 Uhr in ORF 2 Lynn Alleways HD-Dokumentarfilm „Das geheime Leben der Amish“:

Um 23.30 Uhr folgt eine „kreuz und quer“-Diskussion zum Thema „Wer uns wirklich beherrscht – Wie die Digitale Revolution unser Leben verändert“. Über die bevorstehenden radikalen Veränderungen in unserem Alltag diskutieren Petra Grimm vom Institut für Digitale Ethik an der Hochschule der Medien in Stuttgart und Viktor Mayer-Schönberger vom Oxford Internet Institute. Die Diskussion leitet Günter Kaindlstorfer.

Um 0.05 Uhr folgt „The Social Network“, David Finchers mit drei Oscars und vier Golden Globes ausgezeichnetes filmisches Porträt des Facebook-Erfinders Mark Zuckerberg.

„Das geheime Leben der Amish“

David und Miriam Lapp und ihre vier Kinder sind eine Amish-Familie. Sie gehören den sogenannten „Old Order Amish“ an, einer sehr traditionsbewussten und innovationsfeindlichen Richtung innerhalb der Religionsgemeinschaft der Amish.

Die Lapps leben in Lancaster County im US-Bundesstaat Pennsylvania. Die ersten Amischen, die im 17. Jahrhundert vor der Verfolgung als Ketzer aus Europa geflohen waren, hatten sich hier angesiedelt, und auch heute leben in Pennsylvania noch fast 60.000 Mitglieder dieser täuferisch-reformierten Kirche.

„Old Order Amish“ entsprechen in ihrer Lebensführung sehr den Klischeevorstellungen, die Außenstehende von den Amish haben: Sie lehnen fast alle technischen Errungenschaften der modernen Zeit ab –wie etwa Autos oder elektrischen Strom –, benützen auch im heutigen Straßenverkehr immer noch Pferdefuhrwerke und kleiden sich nach überlieferten Vorschriften, die ihre Welt-Abgekehrtheit unterstreichen sollen.

Doch David und Miriam unterscheiden sich von den meisten Mitgliedern ihrer Kirche in einem entscheidenden Punkt: Sie möchten ihre christlichen Grundwerte auch Andersdenkenden nahebringen, sie fühlen sich als Jünger Jesu berufen, „in die Welt hinauszugehen und das Evangelium zu verbreiten“. Obwohl sie damit riskieren, exkommuniziert zu werden, haben sie zugestimmt, an dem Dokumentarfilm-Projekt von Lynn Alleway teilzunehmen.

Sie haben die Filmemacherin in ihr Zuhause eingeladen und mit der Kamera an vielen Aspekten ihres Lebens teilhaben lassen, die normalerweise vor der Außenwelt verborgen sind. Entstanden ist ein feinfühliges Porträt einer ganz spezifischen Amish-Familie im modernen Amerika.

Einer Familie, die sich in den Werten und Traditionen ihrer Kirche verwurzelt und aufgehoben fühlt, die es aber gleichzeitig „an der Zeit“ findet – wie Miriam sagt – „mit einigen Lügen aufzuräumen, die sie selbst und die Amish so lange geglaubt haben“.

So sind sie nicht mehr bereit, ihre exkommunizierten Freunde zu meiden, denen sie sich in vielerlei Weise verbunden fühlen. Gleichzeitig wollen sie aber auch die Gemeinde nicht vor den Kopf stoßen, denn sie fühlen sich nach wie vor als Old Order Amish. Sie sind sich klar darüber, dass sie mit dieser Haltung ein großes Wagnis eingegangen sind, aber sie versuchen, furchtlos zu sein und das Sendungsgebot Jesu zu befolgen.
Link: Infos über Amish

Eine Dokumentation von Lynn Alleway

Kaindlstorfer

ORF/Hans Leitner

Günter Kaindlstorfer leitet die „kreuz und quer“-Diskussion

„kreuz und quer“-Diskussion zum Thema: Wer uns wirklich beherrscht – Wie die Digitale Revolution unser Leben verändert

Die Digitale Revolution ist in vollem Gange – überall hinterlassen wir Datenspuren. Computer können in vielen Bereichen bereits unser Verhalten vorhersagen.

Das hat Konsequenzen: fürs Shoppen im Internet, bei der Aufnahme von Krediten, bei der Verbrechensbekämpfung. Im Einzelfall kann „Big Data“ hilfreich sein – aber höhlt es nicht zugleich unsere Freiheit aus? Wissen wir überhaupt, wer was über uns weiß? Wieviel Kontrolle bei der Verwertung von Daten ist nötig?

Unter der Leitung von Günter Kaindlstorfer diskutieren Petra Grimm vom Institut für Digitale Ethik an der Hochschule der Medien in Stuttgart und Viktor Mayer-Schönberger vom Oxford Internet Institute.