Liebende Priester

ORF/Gloria Film

„Wenn Priester Frauen lieben“

„Wenn Priester Frauen lieben“ – oder umgekehrt: wenn Frauen Priester lieben. Danach Diskussion zum Thema „Wohin der Papst seine Kirche führen will“

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ORF

Sendungshinweis

Dienstag, 03. Mai 2016 um 22.35 Uhr, ORF 2, Mittwoch , 04. Mai 2016 um 20.15 Uhr, ORF III

„Wenn Priester Frauen lieben“ – oder umgekehrt: wenn Frauen Priester lieben. Liebesbeziehungen wie diese können schwerwiegende Folgen haben, gleichgültig, ob sie offen oder verdeckt gelebt werden.

„Wie oft haben wir gehört: ,Die Hure, die uns unseren Priester weggenommen hat!‘“, sagt Anni Chocholka, die vor gut 40 Jahren den katholischen Priester Hans Chocholka geheiratet hat, in Helmut Manningers Dokumentation.

Bis heute leidet Hans Chocholka darunter, dass er seit der Eheschließung sein Amt nicht mehr ausüben darf.

Um 23.10 Uhr folgt eine „kreuz und quer“-Diskussion zum Thema „Franziskus allein zu Haus? Wohin der Papst seine Kirche führen will“. Papst Franziskus will neue Wege für die katholische Kirche öffnen. Jüngstes Beispiel: sein Familien-Schreiben „Amoris Laetitia“.

Doch im Vatikan und anderswo gibt es auch eine starke Opposition gegen Franziskus und seine Reformvorhaben. Was sind die Motive seiner Gegner?

Und warum scheinen seine Unterstützer eher zurückhaltend zu sein? Darüber diskutieren Gregor Henckel-Donnersmarck, Altabt des Stiftes Heiligenkreuz; Rainer Bucher, Pastoraltheologe an der Universität Graz; Christine Bauer-Jelinek, u. a. Gründerin und Leiterin des Instituts für Macht-Kompetenz; und Christian Geyer-Hindemith, Redakteur der „FAZ“. Die Diskussion leitet Günter Kaindlstorfer.

„Wenn Priester Frauen lieben“

Ein Spaziergang Hand in Hand durch den Park, der für jedes „normale“ Paar selbstverständlich ist, war für Nora Musenbichler eine weit entfernte Utopie. 15 Jahre lang – und somit länger als manch legitimierte Ehen – führte sie eine verdeckte Liebesbeziehung mit Max Tödtling, der bis vor Kurzem Pfarrer und Dechant von Leoben-Donawitz war. Nur die Familien waren eingeweiht.

Es fiel ihnen nicht leicht, dieses Geheimnis mitzutragen – und manchmal „mitlügen“ zu müssen. Jetzt ist das Versteckspiel vorbei – Max entschloss sich, auch öffentlich zu seiner Partnerin zu stehen. Nora und Max wollen heiraten. Dazu braucht es noch die sogenannte Laisierung – eine Zeit des Wartens auf die Erlaubnis aus Rom.

Als die gebürtige Amerikanerin Colleen ihren zukünftigen Mann kennenlernt, ist er Buchhändler. Danach studiert Gerhard Höberth evangelische Theologie und wird evangelisch-lutherischer Pastor. Jahre später konvertiert er und tritt in die römisch-katholische Kirche über. Obwohl er Frau und vier Kinder hat, wird er schließlich ganz offiziell im Wiener Stephansdom zum katholischen Priester geweiht.

Denn aufgrund seiner Konversion bekam er eine Art Ausnahmegenehmigung aus dem Vatikan: Die kirchenrechtliche Weihebedingung, zölibatär zu leben, gilt für ihn nicht. Wobei Höberth wichtig ist, dass er nicht von sich aus darauf gedrängt hat, zum Priester geweiht zu werden. Es sei ein Angebot gewesen, das er dankbar angenommen habe.

Als Verheirateter auch Priester sein: Warum darf er, was andere nicht dürfen? Eine einmalige Ausnahme? Oder will Kardinal Christoph Schönborn, der sich im Vatikan sehr für die Weihe Höberths eingesetzt hat, einen Versuchsballon steigen lassen?

Ob die Gläubigen mit einem verheirateten römisch-katholischen Priester ein Problem haben? Verheiratete Priester feiern Gottesdienste und spenden Sakramente. Sie trauen junge Paare und taufen Kinder und Enkelkinder. Und sie t

un es mit oder ohne Erlaubnis „von oben“. Eine römisch-katholische Realität. Wenn Priester Frauen lieben – und umgekehrt: eine „kreuz und quer“-Doku über verheiratete Priester und deren Frauen.

Ein Film von Helmut Manninger

Die Zukunft des Alterns - Günter Kaindlstorfer

ORF

„kreuz und quer“-Diskussion zu Thema „Franziskus allein zu Haus? Wohin der Papst seine Kirche führen will“

In Europa steht die katholische Kirche unter großem Reformdruck. Es herrscht zum Teil dramatischer Priestermangel, Gemeinden werden zusammengelegt, die Zahl der Gläubigen geht kontinuierlich zurück. Manche sprechen jetzt schon von „Gott ohne Volk“.

Die Veränderungen in Gesellschaft und Religion sind tiefgreifend. Wohin will Papst Franziskus in dieser prekären Situation seine Kirche führen? Wo muss sich die Kirche anpassen, wo muss sie sich im Gegenteil mit Distanz zum „Zeitgeist“ kritisch positionieren? Und aus welchen Gründen gelingt es der Kirche kaum noch, ihre Botschaft als lebensrelevant zu vermitteln?

Darüber diskutieren mit Günter Kaindlstorfer:

  • Gregor Henckel-Donnersmarck (Altabt des Stiftes Heiligenkreuz),
  • Rainer Bucher (Pastoraltheologe an der Universität Graz),
  • Christine Bauer-Jelinek (u.a. Gründerin und Leiterin des Instituts für Macht-Kompetenz) und
  • Christian Geyer-Hindemith (Redakteur der FAZ)