Katakombenpakt

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„Der Katakombenpakt – Papst Franziskus und die Kirche der Armen“ und „Geheimauftrag Pontifex – Der Vatikan im Kalten Krieg“

„Wir verzichten auf Titel, Luxus und leben mit den Armen.“ So schworen rund 40 katholische Bischöfe 1965 im Katakombenpakt. Heute fordert Papst Franziskus diesen Stil für alle. Eine Revolution?

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Sendungshinweis

Dienstag, 16. August 2016 um 22.30 Uhr, ORF 2, Mittwoch , 17. August 2016 um 20.15 Uhr, ORF III

Die Dokumentation deckt zum einen auf, was damals kurz vor Ende des II. Vatikanischen Konzils geschehen und bis heute kaum bekannt ist. Zugleich zeigt sie die Konsequenzen für heute auf – und die Machtkämpfe, die damals wie heute in der Kirche ausgefochten werden.

Die Unterzeichner des Pakts waren Teilnehmer des II. Vatikanischen Konzils, in dem die katholische Kirche den Anschluss an die Moderne suchte. Papst Franziskus will heute die Reformen von damals umsetzen und stößt auf Widerstand.

Der Film „Der Katakombenpakt – Papst Franziskus und die Kirche der Armen“ von Jürgen Erbacher und Jan Frerichs, den „kreuz und quer“ – präsentiert von Doris Appel um 22.30 Uhr in ORF 2 zeigt, analysiert Geschichte und Gegenwart der „Kirche der Armen“, wie Papst Franziskus sie möchte.

Um 23.00 Uhr folgt der erste Teil des Zweiteilers „Geheimauftrag Pontifex – Der Vatikan im Kalten Krieg“ von Jan Peter und Yury Winterberg. Investigative Recherchen, seltene Archivaufnahmen sowie aufwendige Dreharbeiten in Italien, Polen, den USA und Deutschland sorgen für einen spannenden dokumentarischen Thriller mit überraschenden Einsichten. Zugespitzt auf die Geschehnisse im kleinsten Staat der Welt, dem Vatikan, entsteht ein einzigartiges Porträt des dramatischen Kampfes zweier Weltsysteme. Teil zwei steht am 23. August um 22.35 Uhr auf dem Programm von ORF 2.

Katakombenpakt

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„Der Katakombenpakt – Papst Franziskus und die Kirche der Armen“

Der Pakt wurde am 16. November 1965 in der Domitilla-Katakombe in Rom unterzeichnet. Die meisten Teilnehmer kamen aus Lateinamerika und entwickelten in der Folge des Konzils die Befreiungstheologie. Über mehrere Jahrzehnte wurden die Katakomben-Pakt-Anhänger, deren bekanntester Vertreter Dom Helder Camara war, vom Vatikan unterdrückt.

Doch jetzt ist mit Jorge Mario Bergoglio ein Mann Papst, der genau das lebt und sogar als Programm für die ganze katholische Kirche ausgibt, was die Bischöfe vor 50 Jahren forderten.

Setzt sich jetzt durch, was auf dem II. Vatikanischen Konzil grundgelegt wurde? Wer sind heute die Antagonisten, die Papst Franziskus bei der Umsetzung der Ziele des Katakombenpakts bremsen wollen? Und schließlich: Ist Bergoglio ein später Katakombenpaktler?

Die Autoren begeben sich auf Spurensuche in Rom und Lateinamerika. Sie sprechen mit dem letzten noch lebenden Erstunterzeichner des Katakombenpakts, dem italienischen Bischof Luigi Bettazzi, über die Ereignisse vor 50 Jahren.

Sie treffen Bischof Erwin Kräutler. Der Österreicher lebt heute die Inhalte des Katakombenpakts in den Weiten des Amazonasgebiets in Brasilien. Kräutler hat an der Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus mitgearbeitet. Und die Autoren spüren den Kritikern von Papst Franziskus nach, die verdeckt den ersten Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri auszubremsen versuchen.

Ein Film von Jürgen Erbacher und Jan Frerichs

Vatikan

ORF/DOKfilm

„Geheimauftrag Pontifex – Der Vatikan im Kalten Krieg“

US-Präsident Ronald Reagan war davon überzeugt, dass der Vatikan neben den USA und der Sowjetunion eine dritte Supermacht sei. Nirgendwo sonst auf der Welt tummelten sich auf engstem Raum so viele Spione aus allen Lagern.

Selbst die ostdeutsche Stasi platzierte Topagenten im Umfeld des Papstes. Durch die Wahl des Polen Karol Wojtyla, der den Papstnamen Johannes Paul II. annahm, rückte der Vatikan noch stärker ins Zentrum der Auseinandersetzung zwischen Ostblock und westlicher Welt.

Einerseits unterstützte der Papst massiv die polnische Oppositionsbewegung, andererseits trat er als Kapitalismuskritiker auf. Im Mai 1981 findet der Konflikt ein tragisches Fanal: Ali Agças Schüsse auf Papst Johannes Paul II.

zählen bis heute zu den ungelösten Rätseln des Vatikans, verbunden mit zahlreichen falschen Fährten, Lügen, Täuschungen und Intrigen. Das knapp gescheiterte Attentat war der vorläufige Höhepunkt einer Auseinandersetzung, die Jahre später in den Zusammenbruch des sozialistischen Machtblocks mündete.

„Geheimauftrag Pontifex“ beleuchtet dieses wenig bekannte Kapitel aus der Zeit des Kalten Krieges. Investigative Recherchen, seltene Archivaufnahmen sowie aufwendige Dreharbeiten in Italien, Polen, den USA und Deutschland sorgen für einen spannenden dokumentarischen Thriller mit überraschenden Einsichten.

Zu Wort kommen hochkarätige Interviewpartner wie der polnische Geheimdienstmitarbeiter Tomasz Turowski, der in Rom Johannes Paul II. für den Ostblock ausspionierte, Melvin Goodman, ehemaliger Abteilungsleiter des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, Reagans wichtigster Berater in sowjetischen Angelegenheiten John Lenczowski sowie der Chef einer geheimen Operation der ostdeutschen Stasi in Warschau, einflussreiche Vatikanfunktionäre und italienische Ermittlungsrichter.

Ein Film von Jan Peter, Buch: Yury Winterberg