Ethik und Religion in der Ernährung

Themen: Porträt der heiligen Maria Katharina Kasper; Bewusst essen; Jüdisches Leben in Weißrussland; Nachruf auf Monika Hanatschek; Bibelessay von Markus Schlagnitweit

Ein Leben für bedürftige Menschen: Porträt der neuen Heiligen Maria Katharina Kasper

Am 14. Oktober spricht Papst Franziskus sieben Menschen heilig. Die wohl bekanntesten unter den „neuen Heiligen“ sind der 1980 ermordete Erzbischof von San Salvador, Oscar Romero, eine Ikone der sogenannten „Theologie der Befreiung“, und Giovanni Battista Montini, der als Papst den Namen Paul VI. wählte. Weniger bekannt hingegen sind die italienischen Priester Francesco Spinelli und Vincenzo Romano sowie Nunzio Sulprizio und die aus Spanien stammende Ordensgründerin Nazaria Ignazia March Mesa, die in Argentinien wirkte.

Lebenskunst
Sonntag, 14.10.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Auch eine Deutsche aus dem Westerwald, geboren in Dernbach, ist dabei: die Ordensfrau Maria Katharina Kasper, und sie ist es, die in „Lebenskunst“ näher vorgestellt wird. Katharina Kasper hat schon früh ihre Berufung erkannt, armen und kranken Menschen zu helfen. Aus dem Verein, den sie für die Pflege von bedürftigen Menschen und zur Kinderbetreuung gründete, wurde eine Genossenschaft und schließlich eine Kongregation. Maria Harmer hat mit der jetzigen Regionaloberin der von Kasper gegründeten Kongregation der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“, besser bekannt als „Dernbacher Schwestern“, gesprochen.

Bewusst essen: Ethische und religiöse Überlegungen zum Thema Ernährung

Nicht nur viele Modeerscheinungen beeinflussen, was wir essen. Mit ihrer Ernährung setzen sich viele Menschen auch sehr bewusst auseinander: aus gesundheitlichen, ethischen und auch religiösen Gründen. Regeln und Speisevorschriften gibt es in vielen Religionen und oft haben sie mit tierethischen Überlegungen zu tun: Fleisch wurde traditionell vielfach nur an Festtagen gegessen, heute empfiehlt die WHO nur zwei bis drei Fleischmahlzeiten pro Woche - die meisten Europäerinnen und Europäer, aber auch Nordamerikaner essen deutlich mehr.

Welche religiösen und ethischen Überlegungen das Ernährungsverhalten beeinflussen können, darüber hat Judith Fürst anlässlich des ORF-Schwerpunktes „Mutter Erde – Schau, wo dein Essen herkommt“ mit Vertretern des Buddhismus, des Christentums und einer Ernährungsexpertin gesprochen.

Wiedererwachen: Jüdisches Leben in Weißrussland

Wald- und Sumpfland, terra incognita: Für viele Europäerinnen und Europäer ist Weißrussland immer noch ein unbekannter Fleck auf ihrem Kontinent. Ein kurzer Überblick über die dortige Religionslandschaft: Die christlichen Kirchen bewegen sich in Belarus in einem ähnlichen politischen Spannungsfeld wie der Staat selbst. Die Mehrheit der Weißruss/innen gehört der orthodoxen Kirche an, die dem Patriarchat von Moskau untersteht. Doch von Abhängigkeit von Moskau möchte man hier nicht sprechen.

Die römisch-katholische Kirche wiederum gewinnt an Einfluss, die Katholikinnen und Katholiken im Land werden mehr. Beachtenswert ist das wiedererwachte jüdische Leben in diesem Land: Die in Weißrussland vormals weit verbreitete, vielfältige jüdische Bevölkerung wurde von den Nationalsozialisten im Zuge der Shoah nahezu ausgelöscht. Erst langsam - in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten - wurde das jüdische Leben in Weißrussland, vor allem in der Hauptstadt Minsk, wiederbelebt. Jüdische Gemeinden sind wieder Teil der vielschichtigen Religions- und Kulturlandschaft und Teil des interreligiösen Dialogs. Kerstin Tretina war in Belarus unterwegs und hat die relativ große, progressive jüdische Gemeinde von Minsk porträtiert.

Wirbelwind mit großem Herzen - Abschied von Monika Hanatschek

Sie war schon längere Zeit in Pension und trotzdem für viele in der ORF-Abteilung Religion im Radio irgendwie präsent. In „Geschichten von früher“, die man manchmal austauscht. Ab und zu ist sie auch zu Besuch gekommen: unsere Kollegin Monika Hanatschek, Schauspielerin, Sprecherin, Redaktionsmitarbeiterin. Im August dann die für uns alle überraschende Nachricht: Sie ist gestorben. Vor kurzem hat eine Trauerfeier Gelegenheit geboten, von ihr Abschied zu nehmen. Wie wir sie in Erinnerung behalten werden? So wie sie war… Und wie und was sie für uns war, daran erinnert Brigitte Krautgartner.

Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr… - Bibelessay zu Markus 10, 17 - 30

Es ist eines jener anschaulichen Bilder, mit denen Jesus aus Nazareth seinen Anhängern seine Lehre deutlich machen konnte: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt. Auch heute, in einem reichen Land wie Österreich, keine einfach zu hörende Botschaft. In den katholischen Messen wird diese Stelle aus dem Markusevangelium am 28. Sonntag im Jahreskreis gelesen. Gedanken dazu kommen für „Lebenskunst“ vom katholischen Theologen Markus Schlagnitweit. Er ist Rektor der Ursulinenkirche in Linz.

Bibelessay zu Markus 10, 17 – 30

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 14.10.2018 zum Nachhören:

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Offene Tempeltür: Buddhisten informieren

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