Zeitung: Papst nicht mit Coronavirus infiziert

Papst Franziskus ist laut einem Bericht der Zeitung „Il Messaggero“ (Dienstag-Ausgabe) negativ auf das Coronavirus getestet worden. Er hatte wegen einer Erkältung in der vergangenen Woche mehrere Termine abgesagt.

Der Vatikan wollte sich zunächst nicht zu dem Bericht äußern. Der Papst hatte auch seine Teilnahme an den traditionellen Fastenexerzitien außerhalb Roms abgesagt. Das 83-jährige Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche war bereits seit mehreren Tagen krank. Deshalb ließ er zuletzt einen Teil seiner Termine ausfallen. Am Sonntag sprach Franziskus am Fenster seiner Residenz in der Vatikanstadt das Angelusgebet vor den Gläubigen.

Danach entschuldigte er sich für seine Abwesenheit bei den Besinnungstagen mit Kurienmitgliedern in Ariccia in den Albaner Bergen, die am Abend beginnen sollten: „Leider zwingt mich die Erkältung, nicht teilzunehmen, dieses Jahr werde ich die Meditationen von hier aus begleiten“, sagte er. Bereits an den vergangenen Tagen hatte Franziskus blass gewirkt und gehustet. Die Krankheit wurde bekannt, als er am Donnerstag wegen „leichten Unwohlseins“ bei einer Veranstaltung fehlte.

Papst Franziskus hustend

APA/AP/Andrew Medichini

Papst Franziskus hat seit vergangener Woche eine Erkältung - Spekulationen, er könnte sich mit dem Coronavirus infiziert haben, bestätigten sich nicht

Viele Infizierte in Italien

In Italien gibt es einen größeren Ausbruch des Coronavirus allerdings mit Schwerpunkten im Norden des Landes und nicht in Rom. Behörden zufolge sind 52 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der Todesopfer um 18 gestiegen, teilt die Zivilschutzbehörde Montag Abend mit. Sie verzeichnet demnach aktuell 2036 bestätigte Erkrankungen. Das ist ein Fünftel mehr als am Sonntag, als noch 1694 Fälle gemeldet wurden.

Franziskus ist generell guter Gesundheit, er hat allerdings nur noch einen Lungenflügel und Beschwerden beim Gehen. Am Mittwoch hatte er bei der Generalaudienz den Coronavirus-Infizierten seine Nähe ausgedrückt. Er sei auch dem medizinischen Personal, das sich um die Kranken kümmert, sowie den im Einsatz gegen die Infektion engagierten Zivilbehörden nahe, sagte der Papst den 12.000 auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen. Einige von ihnen trugen Atemschutzmasken.

Vatikan verschiebt Bildungsgipfel

Das Coronavirus hat jedenfalls auch Auswirkungen auf den Vatikan. Eine für Mitte Mai geplante internationale Veranstaltung zu Bildung und Erziehung ist in den Oktober verschoben worden. Wie die zuständige vatikanische Bildungsbehörde am Dienstag mitteilte, habe man sich wegen anhaltender Unsicherheit über die Ausbreitung des Virus wie auch wegen Beschränkungen durch Behörden weltweit dazu entschlossen. Im Zuge der Veranstaltung hätte auch ein von Papst Franziskus forcierter „globalen Bildungspakt“ unterzeichnet werden sollen.

Die Veranstaltungen und Konferenzen zu dem geplanten „Global Compact on Education“ wurden nun auf den 11. bis 18. Oktober verschoben. Dabei sollen sich unterschiedliche Akteure in Sachen Erziehung stärker vernetzen. Für den 15. Oktober ist die Unterzeichnung des Bildungspaktes vorgesehen, in dem Verantwortungsträger des Bildungs-und Erziehungswesens aus aller Welt Grundsätze einer ganzheitlichen Erziehung öffentlichkeitswirksam bekräftigen.

religion.ORF.at/Reuters/KAP/dpa

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