Tore zum Paradies oder Heilige Pforten

Themen: Eine Adventgeschichte, Heiliges Jahr der Barmherzigkeit, Neues Buch über die Zukunft der katholischen Kirche, Medizinische Hilfe für Flüchtlinge und ein Kurzessay von Regina Polak

Von Lichtern, Blüten und Erwartung – Der fast vergessene Jahresabschnitt des Advent

Gedenkt man vor allem im Norden Europas am 13. Dezember der Heiligen Lucia, weißgewandet und mit einem Lichterkranz auf dem Kopf, sind es ansonsten Barbara, Nikolaus, Maria und Johannes, der Täufer, die, wenn man so will, durch die dunkelste Zeit des Jahres auf Weihnachten zu begleiten. Seit mehr als 1500 Jahren begehen Christinnen und Christen die Jahreszeit des Advent. Man bereitet sich auf das Fest der Geburt Jesu vor, in dem gefeiert wird, dass - theologisch gesprochen - Gott zur Welt kommt.

Erfüllte Zeit
Sonntag, 13.12.2015, 7.05 Uhr, Ö1

Eine Zeit, die mittlerweile für die meisten Menschen, unabhängig welchen Glaubens, zu rasant vergeht, weil derart viel zu tun ist. An ein Innehalten ist kaum zu denken, an die Bedeutung von „Menschwerdung“ schon gar nicht. Ganz anders hat der Jesuit Gustav Schörghofer die Wochen und Tage des Advent als Bub in Salzburg erlebt: ruhig, aber nicht niedlich, sehnsuchtsvoll, aber nicht kitschig. - Gestaltung: Martin Gross

„Tore zum Paradies“ - Ein „Jahr der Barmherzigkeit“

Sie symbolisieren das Tor zum Paradies: Dieser Tagen werden in katholischen Kirchen auf der ganzen Welt feierlich die so genannten Heiligen Pforten geöffnet, so wie zum Beispiel am 12. Dezember im Wiener Stephansdom. In Verbindung mit Beichte, Kommunion und Gebeten wird Gläubigen beim Durchschreiten dieser Tore ein Ablass zugesprochen, also die Vergebung der Sünden. Bereits Ende November, während seiner Reise nach Afrika, hat Papst Franziskus die erste Heilige Pforte geöffnet. Und mit der feierlichen Zeremonie in Rom hat zu Maria Empfängnis das außerordentliche Heilige Jahr offiziell begonnen, das der Papst ausgerufen hat. Und das ganz im Zeichen der Barmherzigkeit stehen soll. – Gestaltung: Alexander Kofler

Buch: „Die letzten Päpste“ von Wolfgang Bergmann

Wie lange wird es Päpste noch geben? Was hat Glaube mit Kirche zu tun? Kann ein modern denkender Mensch der katholischen Kirche mit ihren jahrtausendealten Traditionen überhaupt Vertrauen entgegenbringen?

Buchtipp:
Wolfgang Bergmann, „Die letzten Päpste. Ein theologischer Neustart für die Kirche“, Czernin-Verlag

Wolfgang Bergmann ist katholischer Theologe und hat, bevor er in den Vorstand der Standard Medien AG wechselte, für die Caritas und die Erzdiözese Wien gearbeitet. Das Interesse für seine Kirche hat er jedenfalls nicht verloren und begleitet sie seit Jahren mit kritischem Interesse. Daraus ist ein Buch entstanden, es heißt "Die letzten Päpste - Ein theologischer Neustart für die Kirche“. – Gestaltung: Martin Gross

AmberMed - Kostenlose medizinische Hilfe für Flüchtlinge

Ein Röntgenbild ist unerschwinglich, eine Blutuntersuchung teuer. Nicht nur für unversicherte Österreicherinnen und Österreicher; auch für Migranten und Flüchtlinge, die medizinische Betreuung benötigen. Kostenlose Hilfe und Unterstützung finden sie bei AmberMed, einem Projekt des Diakonie-Flüchtlingsdienstes und des Österreichischen Roten Kreuzes. Fachärzte, Hebammen, Psychologen und viele andere tragen durch ihren ehrenamtlichen Einsatz dieses Projekt.

Gesundheit als Menschenrecht:
AmberMed

In den letzten Monaten ist die Zahl der Patientinnen und Patienten durch die Flüchtlingskrise stark gestiegen. Migrantinnen und Migranten werden häufig durch die Behörden, vor allem vom Jugend- und Gesundheitsamt zu dieser Diakonieeinrichtung geschickt, Asylwerber erfahren meist von Non-Profit-Organisationen wie der Caritas, der Diakonie oder dem Luise-Bus von dieser Möglichkeit der kostenlosen medizinischen Hilfe. Maria Harmer hat das Zentrum von AmberMed in Wien-Liesing besucht.

Tochter Zion, freue dich! – Kurzessay zu Zefanja 3, 14 - 17

Als alttestamentliche Lesung ist für die römisch-katholischen Messen am dritten Adventsonntag ein Text aus dem Buch Zefanja vorgesehen. Es ist in der jüdischen Bibel Teil des sogenannten Zwölfprophetenbuchs und von einem unbekannten Autor, der wahrscheinlich in Jerusalem gelebt hat, im 7. Jahrhundert vor Christus verfasst worden. Gedanken dazu macht sich die katholische Theologin Regina Polak, sie lehrt an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

Kurzessay zu Zefanja 3, 14 – 17

Moderation: Martin Gross

Erfüllte Zeit 13.12.2015 zum Nachhören:

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