Sprachrohre der Bibel

Themen: Neue Messbücher für katholische Gottesdienste; 50 Jahre armenisch-apostolische St. Hripsime-Kirche in Wien; Buddhistische Perspektiven auf landwirtschaftliche Nutztierhaltung; Bibelessay von Regina Polak

Sprachrohre der Bibel – Neue Messbücher für katholische Gottesdienste

Zwei Jahre nach ihrer Präsentation durch die katholischen Bischofskonferenzen des deutschsprachigen Raumes hält sie nun Einzug in die Messfeiern: Die Rede ist von der neuen Bibelübersetzung, der sogenannten revidierten „Einheitsübersetzung“. Mit dem traditionellen Beginn des neuen Kirchenjahres am ersten Adventsonntag ist es Verpflichtung, sie in den Messfeiern der Pfarrgemeinden zu verwenden, - und das im gesamten deutschen Sprachraum. Das ist ein durchaus gewichtiger Umstand, wenn man bedenkt, dass die meisten Gläubigen die Inhalte der Bibel vor allem aus den Lesungen in den Messen kennen – und jede Übersetzung immer auch Kommentar und Theologie ist.

Lebenskunst
Sonntag, 25.11.2018, 7.05 Uhr, Ö1

Nach der römisch-katholischen Leseordnung für die Sonntagsmessen werden die wichtigsten Textstellen der Bibel in einem dreijährigen Turnus vorgetragen. Die drei Jahreszyklen werden mit den Buchstaben A, B und C bezeichnet. Jedes Jahr ist einem Evangelisten besonders gewidmet, das heißt, es werden vorwiegend Evangelien dieses Evangelisten gelesen: Matthäus im Lesejahr A, Markus im Lesejahr B und Lukas im Lesejahr C. Die wichtigsten Teile des Johannesevangeliums werden im Advent, sowie in der Weihnachts-, Fasten- und Osterzeit jedes Kirchenjahres vorgetragen. Das am 2. Dezember beginnende neue Kirchenjahr ist Lesejahr C, also „Lukas-geprägt“.

Die neuen Lektionare, also die Bücher, aus denen die biblischen Texte des jeweiligen Tages vorgelesen werden, wurden für die katholische Kirche in Österreich vor kurzem in Wien vorgestellt. Dabei ging es auch um die wichtigsten textlichen Änderungen, die die neue Bibelübersetzung mit sich bringt. Der Buch-Einband der neuen Lektionare wurde übrigens von einem Wiener Atelier künstlerisch gestaltet. - Gestaltung: Andreas Mittendorfer

Zentrum armenischer Identität – 50 Jahre St. Hripsime-Kirche in Wien

Die St. Hripsime-Kirche und das angeschlossene Gemeindezentrum im 3. Wiener Bezirk bilden das Herzstück der armenisch-apostolischen Kirche in Österreich. Dort hat die Gemeinde eine Samstagsschule für Kinder eingerichtet, wo diese in ihrer Religion, armenischer Geschichte, Kultur und Sprache unterrichtet werden. Ca. 130 Schülerinnen und Schüler nehmen am Unterricht teil. Auch eine Kindergartengruppe gibt es mittlerweile. An den Sonntagen und vor allem an Feiertagen sind Kirche und Gemeindezentrum voll mit Gläubigen. In Österreich leben etwa 6000 - 7000 Menschen aus Armenien, davon alleine die Hälfte in Wien.

Die armenisch-apostolische Kirche, eine der ältesten der Welt, gehört zu den altorientalischen Kirchen, deren Weg sich schon im 5. Jahrhundert von dem der anderen christlichen Kirchen getrennt hat, und sie ist seit 1972 in Österreich staatlich anerkannt. Dieser Tage hat man das 50-Jahr Jubiläum der Einweihung der St. Hripsime-Kirche gefeiert. (Die Heilige Hripsime zählt zu den bedeutendsten Frauengestalten in der armenischen Kirche. Als Nonne flüchtete sie mit Glaubensschwestern vor Kaiser Diokletian, 284 - 305 n. Chr., und kam schließlich nach Armenien, wo der armenische König Trdat IV. vergeblich versuchte, sie zu seiner Frau zu nehmen. Hripsime und ihre Gefährtinnen erlitten rund um das Jahr 330 n. Chr. das Martyrium. Dieses wiederum war der Legende zufolge Auslöser für die Bekehrung von König Trdat und damit für die Christianisierung Armeniens.) - Gestaltung: Lise Abid und Markus Veinfurter

Mitleid mit jedem fühlenden Wesen – Buddhistische Perspektiven auf landwirtschaftliche Nutztierhaltung

Wie werden tierische Lebensmittel für den österreichischen Markt und darüber hinaus produziert? Woher kommt die Milch, woher kommt das Fleisch? Wie viel Tier-Leid ist damit verbunden? Was kann für das Wohl der Tiere in der Landwirtschaft getan werden? Diese und weitere Fragen hat sich die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft gestellt und kürzlich zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion in die Wiener Urania geladen.

Im Rahmen der Reihe „Buddhismus im Dialog“ wurde in Zusammenarbeit mit „Animal Compassion“, dem buddhistischen Verein zur Wahrnehmung der Tiere als fühlende Wesen, nach alternativen, tierethisch vertretbaren Szenarien für die österreichische und globale Landwirtschaft gesucht. - Gestaltung: Kerstin Tretina

…nicht von dieser Welt – Bibelessay zu Johannes 18, 33b - 37

Der letzte Sonntag des Kirchenjahres - bevor am 1. Advent das neue beginnt – heißt in der katholischen, der anglikanischen und mehreren englischsprachigen lutherischen Kirchen „Christkönigsfest“ und in den deutschsprachigen evangelischen Kirchen „Ewigkeitssonntag“. (In den orthodoxen Kirchen beginnt das Kirchenjahr übrigens bereits am 1. September.) Während man am Ewigkeitssonntag der Verstorbenen gedenkt, ist der Christkönigssonntag der Glaubensüberzeugung gewidmet, dass Christus – der Messias – der wahre „König der Welt“ ist und am Ende aller Zeiten wiederkehren wird.

Gedanken über das „Königtum Christi“ hat sich für die LEBENSKUNST die katholische Theologin und Religionssoziologin Regina Polak – sie lehrt an der Universität Wien – gemacht, - und zwar anhand jenes Textabschnittes aus dem Johannesevangelium, der am „Christkönigssonntag“ in den katholischen Messfeiern gelesen wird.

Bibelessay zu Johannes 18, 33b – 37

Moderation: Martin Gross

Lebenskunst 25.11.2018 zum Nachhören:

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