Regierung Mursi erlaubt erstmals Bau koptischer Kirche

In Ägypten ist erstmals seit dem Amtsantritt von Staatspräsident Mohammed Mursi der Bau einer koptischen Kirche genehmigt worden. Die Bearbeitung des Bauantrags dauerte 17 Jahre.

Mit einem entsprechenden Erlass des Präsidenten, der am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlicht worden war, sei der Weg für den Kirchenbau geebnet, berichtete der der vatikanische Pressedienst Fides am Samstag. Die Kirche soll in Nubaria im Norden des Landes errichtet werden.

Die Bearbeitung des Bauantrags sei von den Behörden zuvor 17 Jahre verschleppt worden, berichtete Fides unter Berufung auf ägyptische Quellen. Der Sekretär des koptischen Papstes Tawadros II., Makari Habib, habe die Entscheidung begrüßt, hieß es.

Kopten größte Minderheit

Mursi wurde Ende Juni 2012 als Kandidat der Muslimbruderschaft zum ägyptischen Staatsoberhaupt gewählt. Die koptischen Christen bilden die größte nichtmuslimische Minderheit in Ägypten. Ihr Anteil unter den 80 Millionen Bürgern wird mit fünf bis zwölf Millionen angegeben.

Seit dem Zerfall des Regimes von Husni Mubarak wurden sie wiederholt Opfer von Anschlägen extremistischer Islamisten. Im April kam es im Umfeld der koptischen Kathedrale in Kairo zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Kopten, zwei Personen kamen ums Leben mehr als 80 wurden verletzt.

KAP

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