Zwei Päpste, eine Enzyklika

Heute wird in Rom die Enzyklika „Lumen Fidei“ vorgestellt. Ein Werk aus der Feder zweier Päpste. Ob es auch die Namen von Franziskus und Benedikt XVI. tragen wird, bleibt abzuwarten.

Die katholische Kirche veröffentlicht heute erstmals in ihrer Geschichte eine Enzyklika aus der Feder zweier Päpste. Das Lehrschreiben trägt den Titel „Licht des Glaubens“ und hat als Autoren Papst Franziskus und seinem Vorgänger Benedikt XVI.. Der im Februar zurückgetretene deutsche Papst hatte seine vierte Enzyklika nicht fertig bekommen, weshalb Franziskus sie als Co-Autor vollendet hat.

Enzykliken sind die wichtigsten Schreiben, die Päpste veröffentlichen. Die Kirchenoberhäupter nehmen darin zu grundlegenden theologischen und gesellschaftlichen Fragen Stellung - mehr dazu in: Enzykliken: Wie unfehlbar ist der Papst? Die Werke sollen den Gläubigen als Wegweiser dienen.

Handschrift zweier Päpste

In der neuen Enzyklika „Lumen Fidei“ geht es um den Glauben. Weltweit wird mit Spannung darauf gewartet, welche theologischen Akzente Franziskus in seinem ersten derartigen Lehrschreiben setzt. Interessant dürfte aber auch sein, inwieweit es tatsächlich seine Handschrift oder die des Theologieprofessors Josef Ratzinger trägt.

Seit seinem Amtsantritt im März hatte der argentinische Papst Franziskus durch sein bescheidenes Auftreten, seine freundliche, direkte Art und seine Betonung der Seelsorge viele Hoffnungen auf frischen Wind in der katholischen Kirche geweckt. Vor einigen Wochen erklärte er zur Enzyklika: „Es ist ein starkes Dokument. (...) Es ist ein großartiges Werk.“

Sendungshinweis:

„Erfüllte Zeit“, Sonntag, 14.7.2013 7.05 in Ö1.

Und zum Nachhören unter „7 Tage Ö1“ auf der Homepage von Ö1 und mit der Ö1 Radio-App für Smartphones.

Benedikts „vierte Enzyklika“

Benedikt hatte während seines rund achtjährigen Pontifikats solche Lehrschreiben zur „Liebe Gottes“ (Deus Caritas est, 2006), zur „Hoffnung“ (Spe salvi, 2007) und zum „nachhaltigen Wirtschaften“ vorgelegt (Caritas in veritate, 2009). Letzteres war gleichzeitig seine erste Sozialenzyklika - in dem vielbeachteten Werk forderte Benedikt ein ethisches Bewusstsein in der Wirtschafts- und Finanzwelt.

Die neue Enzyklika wird unter anderen von den Präfekten der Bischofskongregation und der Glaubenskongregation, Kardinal Marc Ouellet und Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, vorgestellt.
dpa

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