Limburg: Domkapitel gegen Rückkehr des Bischofs

Nachdem schon von anderen Seiten Ähnliches zu hören war, hat auch das Limburger Domkapitel bekanntgegeben, dass es eine Rückkehr von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst nach Limburg für unwahrscheinlich hält.

Zugleich sicherten die führenden Geistlichen der Diözese dem neuen Generalvikar Wolfgang Rösch ihre Unterstützung zu. „Einen Neuanfang können wir uns nur mit einem neuen Bischof vorstellen“, sagte der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz am Mittwoch vor Journalisten in Limburg.

Die derzeitige tiefe Vertrauenskrise sei schwer zu beheben und lasse sich nicht allein durch eine vorübergehende Auszeit des Bischofs lösen, sagte Domdekan Günther Geis: „Neues Vertrauen muss wachsen. Wie das wachsen soll mit dem Bischof, das weiß ich nicht.“ Dies sei aber keine neue Erkenntnis, und das „haben wir dem Bischof auch persönlich schon gesagt“, so Geis.

Der Dom von Limburg

Reuters/Ralph Orlowski

Der Limburger Dom

Glaubwürdigkeit zerstört

Domkapitular Helmut Wanka verglich die aktuelle Situation mit seinen Erfahrungen als Personalverantwortlicher in der Diözese: Wenn ein Pfarrer eine Auszeit nehme, werde dieser danach in aller Regel „in einer anderen Pfarrei wieder eingesetzt“. Es sei Glaubwürdigkeit zerstört worden, und „ich kann mir nicht vorstellen, dass in dieser Auszeit in irgendeiner Form das, was zerstört ist, wieder aufgebaut werden kann“, sagte Wanka.

Irritiert zeigte sich das Domkapitel darüber, dass es über die Pressemitteilung des Vatikan hinaus keine weiteren Informationen erhalten habe - weder aus Rom noch von der Nuntiatur in Deutschland. Auch hier zeige sich die Vertrauenskrise zwischen Domkapitel und Bischof, „wenn wir gar nicht wissen, wo der Bischof ist, und wie es ihm geht, und was er vorhat“, sagte zu Eltz.

Warten auf Prüfungskommission

Geis dankte ausdrücklich Kurienkardinal Giovanni Lajolo für dessen Besuch im Bistum und verwies zudem auf die von der Bischofskonferenz eingesetzte Prüfkommission, welche die Hintergründe der gestiegenen Baukosten für das Diözesanzentrum untersucht. Von diesen Ergebnissen werde viel abhängen, da „müssen die Fakten sprechen“. Zudem kündigte Geis an, dass der neue Generalvikar Rösch vermutlich am Donnerstag von einer Pilgerreise zurückkehren werde und dass man danach sehr schnell das Gespräch suchen wolle.

Ein Bistumssprecher gab am Donnerstag an, dass Rösch bereits am Freitag erste Gespräche mit seinen künftigen Mitarbeitern führen könnte. Geplant sei, dass zunächst im kleinen Kreis beraten werde. Zu Wochenbeginn wolle sich Rösch an die übrigen Bistumsmitarbeiter wenden und dann auch vor die Presse treten.

KAP

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