Syrischer Metropolit berichtet von Christenverfolgungen

Metropolit Petros Al-nehmeh berichtet anlässlich seines Deutschlandbesuchs von grausamen Verbrechen an Christen in Syrien. Christenstädte seien zu Geisterstädten geworden, die Menschen müssten fliehen.

„Wir erleben derzeit die schlimmsten Verbrechen an Christen, die man sich vorstellen kann“, betonte der Metropolit von Homs und Hama der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien, Erzbischof Silvanus Petros Al-nehmeh, bei einem Besuch der Deutschland-Zentrale des internationalen, überkonfessionellen Hilfswerkes „Open Doors“ in Kelkheim. Christliche Städte seien zu Geisterstädten verkommen, ganze christliche Dörfer würden ausgelöscht.

Angesichts der gezielten Angriffe von Islamisten, die zunehmend von Dschihadisten aus dem Ausland verstärkt würden, frage sich der Erzbischof: „Wo sind unsere Glaubensgeschwister, wo sind die Politiker in aller Welt, die ihre Stimme erheben und sich für uns einsetzen?“ Metropolit Silvanus zeigte sich noch sichtlich betroffen von den Eindrücken nach dem Massaker an Christen in seiner Heimatstadt Sadad Anfang November. Dabei seien 46 Christen von Islamisten der Freien Syrischen Armee ermordet worden.

Freilassung der Nonnen von Maalula gefordert

Im Gespräch mit dem weltweiten römisch-katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ in München forderte der syrisch-orthodoxe Geistliche zudem die sofortige Freilassung der aus Maalula entführten Nonnen. Die zwölf griechisch-orthodoxen Klosterschwestern seien Anfang Dezember nördlich von Damaskus von mutmasslich islamistischen Kämpfern nach Eroberung der von Christen bewohnten Ortschaft Maalula durch Oppositionstruppen verschleppt worden. Al-nemeh betonte, dass die Nonnen in keiner Weise politisch aktiv gewesen seien und sich politisch neutral verhalten hätten: „Sie waren weder für das Regime noch für die Opposition. In ihr Kloster nahmen sie Kriegsflüchtlinge ohne Ansehen der Religion auf, Christen wie Muslime“, hob der Erzbischof hervor.

Um den Christen in Syrien beizustehen hat „Open Doors“ eine internationale Petition initiiert. „309.195 mal wurde die Petition bisher unterzeichnet, informierte der Leiter von „Open Doors“ Deutschland, Markus Rode. Die bisher gesammelten Unterschriften seien inzwischen an die fünf ständigen Vertreter des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New York und dem Europäischen Parlament in Strassburg übergeben worden.

APD

Mehr dazu:

Link: