Vatikan kritisiert Anti-Schwulen-Gesetz in Uganda

Der Vatikan hat das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda kritisiert. Der Präsident des päpstlichen Menschenrechtsrates, Peter Turkson, rief Ugandas Staatspräsidenten auf, die harten Strafen außer Kraft zu setzen.

„Homosexuelle sind keine Verbrecher“, sagte der ghanaische Kurienkardinal laut der britischen Zeitung „Catholic Herald“ (Onlineausgabe am Dienstagabend) Richtung Präsident Yoweri Museveni. Schwule und Lesben dürften nicht zu einem Leben in Haft verurteilt werden.

Zugleich betonte er, der Vatikan dränge auf eine Fortsetzung der internationalen Hilfe für Uganda. Die Weltbank hatte in Reaktion auf das Gesetz einen 90-Millionen-Dollar-Kredit für ein Gesundheitsprogramm auf Eis gelegt. Turkson äußerte sich bei einer Menschenrechtskonferenz in Bratislava.

Homosexuellen mit Mitleid begegnen

Die Ugandische Bischofskonferenz hatte vor der Unterzeichnung des Gesetzes durch Museveni vergangene Woche erklärt, sie unterstütze Homosexualität nicht, sei aber gegen die harte Bestrafung. Stattdessen solle man Homosexuellen mit Mitleid begegnen, erklärte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, John Baptist Kauta, laut der Washingtoner Agentur Catholic News Service (CNS). Auch glaube man, dass sie „sich ändern“ könnten.

Eine nähere Kommentierung des Gesetzes lehnte der ugandische Kirchenvertreter unter Verweis auf laufende Fastenexerzitien der Bischöfe ab. „Normalerweise wollen wir nicht überreagieren“, zitierte CNS den Generalsekretär.

Präsident Museveni hatte trotz internationaler Kritik am 24. Februar ein Gesetz unterzeichnet, das „schwere homosexuelle Handlungen“ mit bis zu lebenslanger Haft ahndet. Selbst die Unterstützung oder Nichtanzeige von Homosexuellen ist strafbar.

religion.ORF.at/KAP/KNA

Mehr dazu:

Link: