Bischof: IS verlangt Schutzgeld von Christen in Mossul

Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) verlangt von den Christen in der irakischen Stadt Mossul nach Angaben eines irakischen Bischofs Schutzgeld und unterbindet Lebensmittellieferungen an Kirchenangehörige.

IS stelle die Christen in der besetzten nordirakischen Stadt vor die Wahl, entweder ihre Häuser zu verlassen, zum Islam überzutreten oder Schutzgeld zu bezahlen, sagte der Weihbischof des chaldäisch-katholischen Patriarchats in Bagdad, Shlemon Warduni, am Donnerstag gegenüber dem italienischen Pressedienst SIR. Zudem habe die Terrorgruppe die zuständigen öffentlichen Stellen aufgefordert, keine Lebensmittelhilfen und kein Gas an die wenigen verbliebenen Christen in der Stadt sowie an Schiiten und Kurden zu liefern.

Schwarz vermummter Mann mit Schusswaffen am Straßenrand

Reuters/Stringer

Kämpfer der Terrorgruppe „Islamischer Staat“

Häuser werden gekennzeichnet

Ihre Häuser würden mit dem Anfangsbuchstaben für das arabische Wort „Christ“ gekennzeichnet, berichtete Warduni. Auch der chaldäische Bischofssitz sei von IS-Kämpfern besetzt, die dort ihre Flagge gehisst hätten.

Der vatikanische Botschafter im Irak, Erzbischof Giorgio Lingua, konnte solche Schutzgeldforderungen unterdessen weder bestätigen noch dementieren. Er verwies auf die humanitäre Notlage in den vielfach von Christen bewohnten Dörfern, die Flüchtlinge aus Mossul aufgenommen haben. Es fehle vor allem an Trinkwasser und elektrischem Strom, so der Apostolische Nuntius.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu: