Ostern 2015 in Bildern

Ostern ist das höchste Fest der Christen. Von Palmsonntag bis zum Ostersonntag haben sie Tod und Auferstehung von Jesus nachvollzogen. Ein Bilderbogen von Karwoche und Osterfeiern rund um den Erdball.

Christen in aller Welt haben in der Karwoche und zu Ostern der Botschaft vom Kreuz und von der Auferstehung Jesu Christi gedacht. Das Osterfest fasst das Fundament des christlichen Glaubens zusammen.

Da die orthodoxe Kirche der Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 nicht folgte, feiern Ost- und Westkirchen zumeist an unterschiedlichen Tagen.

Menschen mit Palmzweigen bei der Palmsonntagsprozession in Jerusalem.

APA/EPA/Jim Hollander

Palmsonntagsprozession in Jerusalem

Am Palmsonntag wurde der Einzug Jesu in Jerusalem gefeiert. Palmen galten im alten Palästina als Zeichen der Königswürde und des Friedens.

Ostern 2015. Der Griechisch Orthodoxe Patriarch von Jerusalem Theophilos zelebriert den Palmsonntagsgottesdienst in Jerusalem

Reuters/Ronen Zvulun

Der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. zelebrierte den Palmsonntagsgottesdienst in Jerusalem

Priester Julio Lancellotti wäscht am Gründonnerstag einer obdachlosen Frau in Sao Paulo  die Füße. Ostern 2015

Reuters/Nacho Doce

Priester Julio Lancellotti wäscht am Gründonnerstag einer obdachlosen Frau in Sao Paulo die Füße

Die Abendmesse am Gründonnerstag erinnert an das Letzte Abendmahl, ein jüdisches Pessachmahl. Als Zeichen der „dienenden Liebe“ wusch Jesus vor dem Mahl seinen Jüngern die Füße, so die Überlieferung. Seit dem Konzil von Toledo 694 ist es Brauch, dass Priester diese Geste am Gründonnerstag in ihren Gemeinden wiederholen.

Prozession am Gründonnerstag in der Grabeskirche in Jerusalem. Ostern 2015

Reuters/Ammar Awad

Prozession am Gründonnerstag in der Jerusalemer Grabeskirche.

Der Gefangennahme, Verurteilung und schließlich der Hinrichtung Jesu wird am Karfreitag gedacht. Gläubige versuchen den Leidensweg Jesu nachzuempfinden. In vielen Ländern geschieht das in Stille und Andacht. In manchen Regionen jedoch wird der Leidensweg Jesu zum nachgespielten Spektakel.

Passionsspiele am Karfreitag in Przemysl (Polen). Ostern 2015

Reuters/Kacper Pempel

In Przemysl in Polen wurde am Karfreitag die Leidensgeschichte von Jesus mit Laiendarstellern nachgespielt

Passionsspiele in Manila. Ostern 2015

Reuters/Erik De Castro

Passionsspiel in Mandaluyong in Manila

Ostern 2015. In San Fernando Pampanga bei Manila lässt sich ein Mann ans Kreuz schlagen.

Reuters/Erik De Castro

Ein Mann lässt sich in San Fernando Pampanga bei Manila ans Kreuz schlagen

Rund fünfzig Männer und mindestens eine Frau haben sich am Karfreitag auf den Philippinen in Erinnerung an das Leiden Jesu an Kreuze nageln lassen. Die Teilnehmer sehen dies als Buße für ihre Sünden an. Das Spektakel wird von der katholischen Kirche seit Jahren heftig kritisiert. Nach Schätzungen der Behörden kamen rund 60.000 Zuseher in mehreren Ortschaften rund 70 Kilometer nördlich von Manila zusammen.

Ostern 2015. Karfreitagsprozession durch die Via Dolorosa in Jerusalem.

Reuters/Amir Cohen

Kreuzweg in der Via Dolorosa in Jerusalem

Bei einer Prozession durch die Via Dolorosa gingen Gläubige die Stationen auf dem Kreuzweg Jesu ab. Zu den Feierlichkeiten des jüdischen Pessach- und des christlichen Osterfestes kamen rund 130.000 Besucher nach Israel.

Eine Christin betet in der Grabeskirche in Jerusalem zu Ostern 2015

Reuters/Vasily Fedosenko

Eine Christin betet in der Grabeskirche in Jerusalem

Seit rund 2.000 Jahren bejubeln und feiern Christen das Osterereignis als das Fundament ihres Glaubens - und genauso lange gibt es die Diskussion darüber, was denn wirklich mit diesem gekreuzigten und begrabenen Jesus aus Nazareth in dieser Osternacht passiert ist. Die Frage nach dem leeren Grab ist ein Thema, das Menschen bewegt, emotionalisiert und interessiert. Für Christinnen und Christen ist es ein „Geheimnis des Glaubens“.

Ostern 2015. Passionsspiele in Ceska Lipa. Dargestellt wird die Szene "Jesus wird vom Kreuz genommen"

Reuters/David W. Cerny

Passionsspiele während der Karwoche in der Stadt Ceska Lipa in Tschechien

Der Kreuzestod galt vor 2.000 Jahren als schmachvoll. Was verheißungsvoll mit der Botschaft vom „Reich Gottes“ begonnen hatte, endete für die Jünger Jesus im Desaster am Kreuz.

Papst Franziskus bei der Kruezverehrung am Karfreitag. Petersdom in Rom. Ostern 2015

Reuters/Max Rossi

Papst Franziskus beim Gebet am Karfreitag

Ostern 2015. Ostermesse in der Garissa Universität in Nairobi in Kenia.

Reuters/Thomas Mukoya

Ostermesse nach dem islamistischen Anschlag auf die kenianische Garissa Universität

Bei dem Anschlag am vergangenen Donnerstag kamen 148 Menschen ums Leben. Die Angreifer hatten gezielt christliche Studenten ermordet. Landesweit riefen christliche und muslimische Geistliche am Sonntag zur Einheit und zum Gebet für die Toten auf. Auch Papst Franziskus forderte beim Ostergottesdienst Christen in aller Welt auf, für die Ermordeten zu beten.

Ostern 2015. Ein Priester segnet das Osterfeuer in Ragotna bei Minsk

Reuters/Vasily Fedosenko

Am Osterfeuer in Ragotna bei Minsk wird die Osterkerze entzündet und das Licht an die Gemeinde weitergegeben

„Nach den Tagen der Dunkelheit wird es wieder hell“: Für Christen ist Jesus von den Toten auferstanden. Die Osternacht ist geprägt von der Lichtsymbolik. Das Osterfeuer wird angezündet um die Finsternis des Todes zu vertreiben.

Ostern 2015. Papst Franziskus bei der Feier der Osternacht

Reuters/Max Rossi

Die Feier der Osternacht im Petersdom in Rom

Zu Beginn der Feier werden zunächst Osterfeuer und Osterkerzen gesegnet. Das Feuer gilt dabei als Symbol für die Sonne, die erst Leben ermöglicht. Dann ruft die Gemeinde in sieben Lesungen aus dem Alten Testament die großen Stationen der Heilsgeschichte in Erinnerung.

Ostern 2015. Ein katholischer Priester segnet Speisen. Krutilovichi bei Minsk.

Reuters/Vasily Fedosenko

Ein Priester segnet die Osterspeisen in Krutilovichi, südwestlich von Minsk

Der Brauch der Speisensegnung zu Ostern lässt sich bis in das siebente Jahrhundert zurückverfolgen. Speisen wie Fleisch und Eier, deren Genuss in der strengen mittelalterlichen Fastenordnung verboten war, gewannen durch die österliche Segnung im Volksglauben besondere Bedeutung und Kräfte. Geweiht werden auch Brot, Obst, Getränke und andere Lebensmittel.

Heute soll dieser Brauch die Brücke zwischen dem Altar und dem häuslichen Tisch schlagen, zwischen dem Sakralen und dem Profanen. Die gesegneten Speisen symbolisieren einerseits Christi Auferstehung, andererseits das Frühjahr als Jahreszeit der wiedergewonnenen Kraft der Sonne.

Ostern 2015. In Lahore in Pakistan zündet eine Frau eine Kerze vor der Statue des Auferstandenen  Christus an.

Reuters/Mohsin Raza

In Lahore in Pakistan zündet eine Frau eine Kerze vor einer Statue des auferstanden Christus an

Ostern 2015. 
Ostergottesdienst in Seoul in Südkorea. Ein Chor singt das Halleluja.

Reuters/Kim Hong-Ji

Ein Chor singt das Halleluja am Ostersonntag in Seoul in Südkorea

Ostern 2015. Gläubig in Honduras bei einer Osterprozession in Tegucigalpa.

Reuters/Jorge Cabrera

Prozession mit einer Statue des auferstandenen Christus in Tegucigalpa in Honduras

Das eigentliche Osterfest ist vor dem Hintergrund der Pessach-Feier entstanden, mit dem die Juden den Auszug des Volkes Israel aus der Sklaverei Ägyptens feiern. Bereits im 6. Jahrhundert begann die Osterliturgie in den Abendstunden des Samstags.

Nirgends in der Bibel ist die Auferstehung „beschrieben“. Es gibt aber die Berichte über Erscheinungen des auferstandenen Jesus, über die Auffindung des leeren Grabes und die Kunde eines Engels von der Auferstehung. Christen ist die Auferstehung Jesu Gewähr dafür, „dass am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst den Tod siegen wird“, wie es im Katechismus heißt.

religion.ORF.at

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