Wofür es sich zu leben lohnt - Viktor Frankl und die Suche nach dem Sinn sowie Herr Schuh und die Hoffnung
Die Doku macht sich auf eine Entdeckungsreise nach dem Sinn des Daseins, fragt nach Gott und der Erfahrung des Absurden. Roter Faden ist Leben und Wirken des österreichischen Neurologen und Psychiaters Viktor Frankl. Der Begründer der Logotherapie, für den die selbst erlebte Hölle von Auschwitz die Frage nach dem Sinn aufwarf, starb vor 20 Jahren.
ORF/Langbein & Partner
Herr Schuh und die Hoffnung
„Seit jeher hat die Hoffnung Menschen bewegt, es mit Schwierigkeiten aufzunehmen, erschienen sie auch noch so unüberwindlich.“ - Auf der Suche nach Hoffnung.
Essayist Franz Schuh und Filmemacher Florian Gebauer machen sich in „kreuz und quer“ im vierten Teil der Reihe „Herr Schuh und …“ auf die Suche nach Hoffnung.
Hoffnung ist etwas zutiefst Menschliches. Die syrische Flüchtlingsfamilie Rahmooni hofft auf ein Leben in Frieden in Österreich. Die Anthropologin Traude Pillai Vetschera ist nach einem Unfall querschnittgelähmt. Aber sie schöpfte Hoffnung und bereiste über viele Jahre Indien.
„Die Hoffnung macht uns unter Umständen zu Helden: Aus lauter Hoffnung ertragen wir die größten Leiden oder Schmerzen, in der Hoffnung, sie würden einmal noch vergehen“, sinniert Franz Schuh. „Die Hoffnung ist das größte Übel, sogar das allergrößte Übel, weil die Hoffnung einen leiden lässt, viel länger leiden lässt, als wenn sie nicht da wäre,“ entgegnet der Philosoph Ernst Bloch.
Gibt es einen biologischen Ort, an dem die Hoffnung entsteht? „Im Stirnhirn“, erklärt Neurobiologe Joachim Bauer. „Das ist der Ort der Hoffnung. Wenn im präfrontalen Kortex Zuversicht entsteht, haben selbst Schwerkranke eine bessere Aussicht auf Genesung.“
Aber die Hoffnung hat auch mächtige Gegenkräfte: die Verzweiflung und die Enttäuschung. Sofern Rationalität menschenmöglich ist, ist der Zweifel etwas Vernünftiges. Der Himmel, so Immanuel Kant, hat den Menschen als Gegengewicht zu den vielen Mühseligkeiten des Lebens dreierlei gegeben: Den Schlaf, das Lachen und die Hoffnung.
Ein Film von Florian Gebauer, erzählt von Franz Schuh