Gegen das Vergessen

Themen: der Deutschnationalismus der Protestanten im 19. Jahrhundert, Mahnmale des Holocaust, Ausstellung über heiliggesprochene Päpste und ein Kurzessay von Regina Polak

Belastet und belastend – Die Evangelischen in Österreich und der Deutschnationalismus

Am Nationalfeiertag gibt es in ganz Österreich Feiern und Angelobungen. Daran sind auch die Kirchen beteiligt. Bei der Angelobung am Heldenplatz in Wien wird auch ein kurzes interreligiöses Gebet gesprochen. Das klare Bekenntnis der Kirchen zum Staat und zur österreichischen Nation ist unumstritten.

Erfüllte Zeit
Sonntag, 26.10.2014, 7.05 Uhr, Ö1

Doch das war nicht immer so: Im späten 19. Jahrhundert hat es bei den Protestanten eine immer stärker werdende deutschnationale und antisemitische Bewegung gegeben, getragen und geschürt von der sogenannten „Los-von-Rom- Bewegung“. Deren Ziel war ein großdeutsches protestantisches Reich. Ein dunkles Kapitel der Geschichte der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich. – Gestaltung: Wolfgang Slapansky

Gegen das Vergessen – The Vienna Project

Was geschieht, wenn wir vergessen uns zu erinnern? Diese Frage haben Künstlerinnen, Pädagogen, Historikerinnen und Technologen im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes im vergangenen Jahr gestellt. The Vienna Project hat mitten in Wien zahlreiche „Orte der Erinnerung“ entstehen lassen, die als sichtbare Mahnmale des Holocaust weiterhin bestehen sollen.

Orte der Erinnerung:
The Vienna Project

Laut Projektinitiatoren ist es auch das erste nationale Mahnmal, das mehrere registrierte Gruppen von Opfern und Gegnern des Nationalsozialismus und der Shoah erwähnt. Mit einer Veranstaltung am Wiener Josefsplatz neben der Hofburg ist es nun in eine neue Phase geführt worden, die Orte der Erinnerung sollen im Gedächtnis der Menschen verankert bleiben. – Gestaltung: Kerstin Tretina

Heilige Päpste – Ausstellung im Diözesanmuseum Eisenstadt

„Heilige Päpste“ heißt die Sonderausstellung, die noch bis zum 11. November im Diözesanmuseum in Eisenstadt zu sehen ist. Johannes XXIII. und Johannes Paul II. wurden am 27. April dieses Jahres heiliggesprochen. Der Ältere hat das Zweite Vatikanische Konzil mit für die Katholische Kirche weitreichenden Folgen initiiert. Und Johannes Paul II. hat als polnischer Papst maßgeblich zur politischen Wende in Osteuropa 1989 beigetragen. Am 24. Juni 1988 betrat er als erster Papst überhaupt burgenländischen Boden. Beim Gottesdienst in Trausdorf an der Wulka konnten erstmals Gläubige von jenseits des „Eisernen Vorhanges“ an einem Großereignis außerhalb der ehemaligen Ostblockstaaten teilnehmen.

Maria Harmer hat mit Ägidius Zsifkovics, dem katholischen Bischof von Eisenstadt, über seine Beziehung zu den beiden neuen „Heiligen Päpsten“ und sein Amtsverständnis als Bischof einer so vielsprachigen und heterogenen Diözese gesprochen.

Das wichtigste Gebot – Kurzessay zu Matthäus 22, 34 - 40

Was ist das wichtigste göttliche Gebot? Eine für religiöse Menschen wichtige Frage, der sich auch Juden und Christen zuwenden und zugewandt haben. Das geht aus jener Stelle des Matthäusevangeliums hervor, die in den römisch-katholischen Messfeiern für den „30. Sonntag im Jahreskreis“ vorgesehen ist. Gedanken dazu von der Pastoraltheologin Regina Polak. Sie lehrt an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

Kurzessay zu Matthäus 22, 34 – 40

Moderation: Martin Gross

Erfüllte Zeit 26.10. zum Nachhören:

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