Ost- und Westkirchen feiern Ostern

Themen: Selber Ostertermin für Ost- und Westkirchen; Wenn Flüchtlinge sich taufen lassen; Neuer Rabbi für Or Chadasch; Jesus-Ausstellung im Israel Museum; Bibelessay von Regina Polak

Osterfreude ungeteilt – heuer haben Ost- und Westkirchen denselben Ostertermin

Das bedeutsamste Fest im christlichen Glauben getrennt feiern? Das ist meistens der Fall. Die Kirchen der westlichen Tradition - katholische und evangelische - richten sich in ihrem Ostertermin nach dem gregorianischen Kalender. Die orthodoxen Kirchen der östlichen Tradition nach dem julianischen. Daraus ergeben sich - in der Regel - getrennte Ostertermine. Zwar gibt es Stimmen, die einen gemeinsamen Ostertermin verlangen - etwa der griechisch-orthodoxe Metropolit von Österreich, Arsenios Kardamakis. Doch das kirchenpolitisch umzusetzen, das wird noch dauern.

Erfüllte Zeit
Ostermontag, 17.4.2017, 7.05 Uhr, Ö1

Heuer kommt hier allerdings der kalendarische Zufall zu Hilfe. Für die Ost- und die Westkirchen fällt Ostern dieses Mal eben auf den 16./17. April. Wie nun orthodoxe Christinnen und Christen Ostern feiern, berichten Martin Gross und Andreas Mittendorfer.

Christ oder Christin werden – Wenn Flüchtlinge sich taufen lassen

Die Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag (15. auf 16. April) ist für sie wohl eine ganz besondere, einschneidende: Mehr als 400 Erwachsene werden allein in der römisch-katholischen Kirche Österreichs während der Auferstehungsfeierlichkeiten getauft. Evangelische wie katholische Gemeinden verzeichnen so viele Erwachsenentaufen wie noch nie.

Und vor allem ehemals muslimische Asylwerberinnen und Asylwerber sowie anerkannte Flüchtlinge sind es, die für diese Rekordzahlen sorgen. Taufen, damit die Betroffenen schneller Asyl erhalten - etwa als Angehörige einer zu Hause verfolgen Minderheit - das gibt es in den etablierten Kirchen nicht, betonen diese.

Es werde lange und eingehend geprüft, wie ernst es die Tauf-Bewerberinnen und -Bewerber meinen. Und diese wiederum nehmen für ihr neues Glaubensbekenntnis mitunter viel in Kauf. Kerstin Tretina hat Flüchtlinge, Seelsorgerinnen und Experten kurz vor dem Tauf-Termin in der Osternacht getroffen - und sie hat mit ihnen über ihre Beweggründe, intime Gotteserfahrungen und kulturelle Barrieren gesprochen.

Lehrer, Freund, Begleiter – Ein neuer Rabbi für die progressiv-jüdische Gemeinde in Wien

Das achttägige Pessach-Fest (im Jahr 2017 von 11. – 18. April) erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der Versklavung in Ägypten. „Freiheit“ ist das Thema, das sich als roter Faden durch die Festtage zieht. Die rund 15 Millionen Jüdinnen und Juden weltweit gehören, sofern sie religiös praktizierend sind, im Großen und Ganzen dem orthodoxen, dem modern-konservativen oder dem progressiven bzw. liberalen Judentum an.

Zur letzten Gruppe zählt „Or Chadasch“, die einzige progressive jüdische Gemeinde Österreichs. „Or Chadasch“ heißt übersetzt „Neues Licht“ und wurde im Jahr 1990 gegründet. Vor kurzem wurde der im deutschen Westfalen geborene und zum Teil in den USA aufgewachsene Lior Bar-Ami in der liberalen Synagoge in Wien-Leopoldstadt als Gemeinderabbiner inauguriert. Maria Harmer war dabei.

Jüdische Kunstschaffende blicken auf Jesus – Ausstellung im Israel-Museum (Jerusalem)

Vieles hat das Christentum vom Judentum, seiner Wurzel, geerbt - zum Teil allerdings neu überformt und gedeutet. Immer mehr Christinnen und Christen beschäftigen sich deshalb mit der älteren Schwesterreligion - um ihre eigene besser zu verstehen.

Und wie sieht es umgekehrt aus? Das Judentum kann gut existieren, ohne sich mit dem Christentum zu beschäftigen. Umso erstaunlicher mag es da erscheinen, dass das Israel-Museum in Jerusalem eine Ausstellung über Jesus gestaltet hat, der freilich als Jude geboren wurde und als Jude gestorben ist. Ein Bericht von Torsten Teichmann.

Dem Auferstandenen begegnen – Bibelessay zu Lukas 24, 13 - 35

Es ist ein Brauch, der in vielen österreichischen Gemeinden durchaus populär ist: der Emmausgang am Ostermontag. Ein Spaziergang mit biblischem Unterbau sozusagen - und diesen bildet die Evangelienstelle von den sogenannten Emmaus-Jüngern. Einen Bibelessay dazu hat die Philosophin, Theologin und Religionssoziologin Regina Polak gestaltet.

Bibelessay zu Lukas 24, 13 – 35

Moderation: Brigitte Krautgartner

Erfüllte Zeit 17.4.2017 zum Nachhören:

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