In den Spuren meiner Mutter

Themen: Buch von Jehuda Bacon und Manfred Lütz; Ein Nachkomme von Shoah-Opfern besucht Wien; Jüdisches Leben in Berlin; Bibelessay von Gerhard Langer

Glück im Unglück – Manfred Lütz über die Weisheit des Jehuda Bacon

Wie kann man sogar im Leiden Sinn erleben? Was trägt wirklich im Leben? Ganz existenzielle Fragen, die der deutsche Psychiater, Psychotherapeut und Theologe Manfred Lütz dem international anerkannten Künstler und Auschwitz-Überlebenden Jehuda Bacon gestellt hat. „Es ist kein Buch über Auschwitz“, meint Lütz. Ihm war es ein Anliegen, die Weisheit eines Menschen zur Sprache zu bringen, der Entsetzliches erlebt hat, daran aber nicht zerbrochen ist.

Buchhinweis:
Jehuda Bacon, Manfred Lütz: „Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden – Leben nach Auschwitz", Gütersloher Verlagshaus

Manfred Lütz hat Jehuda Bacon in Israel besucht und ihre langen Gespräche in einem Buch zusammengefasst, das vor kurzem erschienen ist. „Solange wir leben, müssen wir uns entscheiden“. Der Bestsellerautor war vor kurzem auf Einladung des „Kardinal-König-Hauses“ in Wien und hat Maria Harmer getroffen.

In den Spuren meiner Mutter – Ein Nachkomme von Shoah-Opfern besucht Wien

Am 27. Jänner wird der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust begangen. Warum genau dieses Datum, das ist leicht erklärt: am 27. Jänner jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Geschehen ist das im Jahr 1945 – also vor nunmehr 72 Jahren. Das bedeutet auch: viele von den Überlebenden des NS-Horrors sind mittlerweile verstorben. Die Zahl derer, die noch aus eigener Erfahrung Zeugnis abgeben können ist klein – und sie wird immer kleiner.

Erfüllte Zeit
Sonntag, 22.1.2017, 7.05 Uhr, Ö1

Nicht zuletzt deshalb sind es zunehmend andere, die sich jetzt zu Wort melden: die Angehörigen der zweiten Generation. Auch sie sind Betroffene des Holocaust, wenn auch in einer anderen Weise. Etwa dadurch, dass sie als Kinder keine anderen Angehörigen hatten als Vater, Mutter und eventuell Geschwister. Großeltern, Onkel und Tanten – für viele hat es das nie gegeben. Dazu kommt, dass die Eltern von ihren traumatischen Erfahrungen geprägt waren, dass die Spuren des unaussprechlichen Grauens präsent waren – auch wenn vielfach nicht darüber gesprochen wurde. Wie ein Leben führen – ein möglichst glückliches Leben – wenn man unter diesen Bedingungen aufgewachsen ist?

Brigitte Krautgartner hat darüber mit dem US-Amerikaner Michael Turek gesprochen, der seine Wurzeln auch in Wien hat.

Selbstbewusst und lebendig – Jüdisches Leben in Berlin

Es ist gerade in Berlin – von wo aus unter nationalsozialistischer Herrschaft die Shoah befohlen und gesteuert wurde – ein bewegendes Zeichen, dass die dortige jüdische Gemeinde mittlerweile wieder ein selbstbewusstes Leben führen kann. Es sind oft gerade die jungen Jüdinnen und Juden, die auf andere zugehen und das Wesen der jüdischen Religion erklären, - um Vorurteilen und Misstrauen entgegen zu wirken. Brigitte Krautgartner war in Berlin und hat für das dortige jüdische Leben wichtige Orte wie das Zentrum Judaicum besucht.

Hagar Levin Juden Berlin Centrum Judaicum

ORF/Brigitte Krautgartner

Die Jüdin Hagar Levin arbeitet mit muslimischen Jugendlichen und engagiert sich gegen Antisemitismus

Bibelessay zu Matthäus 4, 12 - 23: Das Feuer des Anfangs

Die Erzählung vom Beginn des öffentlichen Wirkens Jesu im Matthäusevangelium, vom Beginn der sogenannten Jesusbewegung also, beinhaltet auch die Berufung der ersten Jünger. Beeindruckt vom Feuer und der Kompromisslosigkeit dieses Aufbruchs zeigt sich der katholische Theologe und Judaist Gerhard Langer.

Bibelessay zu Matthäus 4, 12 - 23

Moderation: Martin Gross

Erfüllte Zeit 22.1.2017 zum Nachhören:

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