„O Haupt voll Blut und Wunden“

Der Schmerz im Christentum: Der Schmerz gehört mittlerweile zu den am weitesten verbreiteten Volkskrankheiten der Zeit.

Rückenschmerzen plagen Angehörige vieler Berufe, nicht nur der sogenannten Bürojobs. „Der Schmerz gehört zum Leben“, scheint die vorherrschende und allgemein gutgeheißene Meinung zu sein. Wer den Schmerz erträgt, gilt nicht selten als Held, wer sich helfen lässt, als verweichlicht oder gar als Versager. Medizinern zufolge gibt es mehr Möglichkeiten, Schmerzen einzudämmen als genutzt werden. Zwar wird nicht jeder Patient, jede Patientin völlig von Schmerzen befreit werden, dennoch können diese in vielen Fällen durch Therapien gelindert werden. Viele Menschen greifen allerdings erst dann zu einem helfenden Medikament oder gehen zur Ärztin, wenn der Schmerz für sie unerträglich geworden ist.

Logos
Samstag, 13.2.2016, 19.05 Uhr, Ö1

Wie sehr hat dieser „Heldenmut“ mit der christlichen Prägung einer Gesellschaft zu tun? In einem Choral der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach wird nach einem alten Kirchenlied das „Haupt voll Blut und Wunden“ besungen. Will so manch ein Christ, so manch eine Christin durch das Ertragen von Schmerzen dem Leiden und dem Kreuzestod Christi „nacheifern“? Und welch seltsame Blüten treibt diese Art der Nachfolge Christi, denkt man etwa an die Praxis der Selbstgeißelungen, die auch heute noch von manchen Christen und Christinnen ausgeübt wird. Diesen Fragen und mehr gehen Judith Fürst und Markus Veinfurter in „Logos – Theologie und Leben“ am Beginn der christlichen Fasten- oder Passionszeit nach.

Gestaltung: Judith Fürst und Markus Veinfurter

Logos 13.2.2016 zum Nachhören:

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